Langjähriger Lieferant Viel Butter für den Vatikan
Vatikan/Wels · Pro Kopf hat der Vatikan sehr viel Butter zur Verfügung. Und die kommt nicht aus Italien, sondern seit Jahrzehnten aus einem anderen Land.
Ob sich Papst Franziskus gerne Butter auf die Stulle schmiert, ist nicht bekannt. Ebenso wenig, ob sich sein Vorgänger, der emeritierte Papst Benedikt XVI., echte bayerische Brezn mit dem Milchprodukt bestreichen lässt. Falls dem so ist, werden sie dafür keine regionale Butter aus Italien verwenden, sondern solche, die einen Anlieferungsweg von mehreren Hundert Kilometern hinter sich hat.
Seit Jahrzehnten erhält der Vatikan Butter einer Molkerei-Genossenschaft aus Österreich. Erst kürzlich wurde der Vertrag zwischen dem Unternehmen mit Sitz im oberösterreichischen Wels und dem Kirchenstaat verlängert.
100.000 Packungen pro Jahr
Im Interview mit dem Online-Portal katholisch.de erläuterte Josef Braunshofer, Geschäftsführer der Molkerei-Genossenschaft, jetzt, dass sein Unternehmen pro Jahr 100.000 Packungen Butter zu 250 Gramm ins Zentrum der Katholischen Kirche liefert. Zwar seien 25 Tonnen für die Branche eine kleine Menge, so Braunshofer, man sei aber zufrieden.
Zumal der Vatikan nur knapp 500 Einwohner hat. Man mag darüber spekulieren, wofür so viel Butter benötigt wird. Der Vertrag sei vor mehr als 35 Jahren „eingefädelt“ worden, so Braunshofer.
Bislang kein Werbeträger
Auf der Verpackung wirbt der Hersteller damit, dass die Butter einst am englischen Königshof verwendet wurde, um Gebäck für den traditionellen Fünf-Uhr-Tee zuzubereiten. Einen Hinweis auf Papst und Vatikan gibt es hingegen nicht. „Wir sind vorsichtig damit, die Kirche als Werbeträger einzuspannen. Aber Sie bringen mich da auf eine gute Idee!“, hatte Braunshofer im Interview mit katholisch.de gesagt.
In der Tat sollten sich die Butter-Macher gut überlegen, ob die Katholische Kirche aktuell ein so gutes Aushängeschild ist. Schließlich soll es bei der Molkerei-Genossenschaft aus Österreich weiterhin wie geschmiert laufen.