Schiedsrichter bewusstlos geschlagen Lebenslange Sperre nach Prügelattacke auf Referee gefordert

KÖLN · Bei einem Kreisliga-Spiel zwischen der FSV Münster und dem TV Semd hat ein Spieler den Unparteiischen bewusstlos geschlagen. Hessens Innenminister Peter Beuth fordert eine lebenslange Strafe für den Täter.

 Symbolfoto.

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Foto: dpa/Patrick Seeger

Hessens Innenminister Peter Beuth hat nach der Prügelattacke gegen einen Kreisliga-Schiedsrichter eine lebenslange Sperre für den Täter gefordert. Ein Unparteiischer war am Sonntag im hessischen Münster von einem Spieler per Faustschlag niedergestreckt und bewusstlos geschlagen worden. Der 22-Jährige musste per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

Wenn man das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen schützen wolle, müsste eine solche Tat klar geächtet werden, meinte Beuth. "Für mich kann daher nach einer solchen Tat neben einer konsequenten rechtsstaatlichen Bestrafung des Täters nur eine lebenslange Sperre für den organisierten Fußball die Konsequenz sein", erklärte der Minister.

Wie Beuth weiter ausführte, könne nur so jedem Spieler klar gemacht werden, dass eine Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter "nicht nur die Rote Karte, sondern auch den Rausschmiss aus dem Vereinssport bedeutet". Die Bilder von der Prügelattacke hätten ihn geschockt, erklärte der Minister und betonte seine Hoffnung, dass sich der betroffene Unparteiische "von dieser Attacke schnell und vollständig wieder erholt".

Der Referee Nils C. war am Sonntag im Spiel der hessischen Kreisliga C zwischen FSV Münster und TV Semd von einem FSV-Spieler tätlich angegriffen worden und befindet sich weiter in Behandlung. Der FSV Münster hatte als Reaktion den gewalttätigen Spieler aus dem Verein ausgeschlossen und zudem seine gesamte erste Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet.

Beuth kündigte an, seine Forderung nach einer lebenslangen Sperre für prügelnde Spieler gegen Schiedsrichter in der kommenden Woche auf der Sportministerkonferenz zu thematisieren. "Davon erhoffe ich mir, dass deutschlandweit ein Signal an die Sportfamilie ausgesendet wird", sagte der Minister, der auch darauf hinwies, dass dem Profifußball eine besondere Vorbildfunktion zukomme. "Was dort vorgelebt wird, spiegelt sich in den unteren Ligen wider."

(SID)
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