Alptraum eines jeden Bestatters Leichen verwechselt - Angehörige betrauerten falschen Toten
Frankenthal · Nach der Verwechslung zweier Leichen drohen einem Bestattungsunternehmen aus der Pfalz Konsequenzen. Ein Mitarbeiter der Firma hatte vergangene Woche im Kühlhaus der Stadtklinik in Frankenthal einen toten Mann anstelle einer toten Frau mitgenommen, wie die Stadtverwaltung am Dienstag bestätigte.
DieVerwechslung fiel erst nach der Beisetzung auf, deshalb musste derTote am Freitag exhumiert werden. Die Angehörigen der älteren Frauhatten vor einem Sarg mit der falschen Leiche getrauert und Abschiedgenommen.
Der Bundesverband Deutscher Bestatter prüft nun möglicheKonsequenzen gegen das Bestattungsunternehmen. Wenn es sich um einVerbandsmitglied handele, könne das bis zum Ausschluss gehen, sagteein Sprecher. Zudem müsse der Bestatter die Folgekosten tragen.
Das Krankenhaus, in dessen Kühlhaus die Toten verwechselt wurden,verschärfte unterdessen die Kontrollen, wie der FrankenthalerDezernent Andreas Schwarz (SPD) sagte. Künftig müsse ein Mitarbeiterdes Krankenhauses die Übereinstimmung der Angaben überprüfen, wenneine Leiche abgeholt werde. Schon bisher seien verstorbene Patienteneindeutig mit ihrem Namen versehen gewesen, der auf einem Armband undeinem Etikett stehe. Die Stadt bedauere die Störung der Totenruhe.Die Angehörigen der älteren Frau hätten inzwischen eine zweiteTrauerfeier abgehalten.
Der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Landesverbands derBranche, Detlef Rech, sprach vom "Alptraum eines jeden Bestatters".Die Unternehmen müssten alle Vorsichtsmaßnahmen treffen, um solcheVerwechselungen auszuschließen, einschließlich einer genauen undstichfesten Dokumentation.