Paris Leonardo da Vincis Mona Lisa zieht um

Paris · Den Sommer über bekommt das berühmte Gemälde von Leonardo da Vinci wegen Renovierungen im Louvre ein neues Zuhause. Kritik gibt es von kunstsinnigen Besuchern, da die Mona Lisa nun nicht mehr zusammen mit Werken anderer italienischer Künstler zu sehen ist.

 Blick auf die Pyramide im Innenhof des Louvre-Museums. 10,2 Millionen haben das Museum im vergangenen Jahr besucht.

Blick auf die Pyramide im Innenhof des Louvre-Museums. 10,2 Millionen haben das Museum im vergangenen Jahr besucht.

Foto: Christian Böhmer

Mona Lisa hat eine neue Adresse. Sie ist nun im Saal 801 im Flügel Richelieu zu finden. Das weltberühmte Gemälde von Leonardo da Vinci musste umziehen, weil die Räume im Louvre renoviert werden. Rund 40 ihrer Nachbarn waren in den vergangenen Wochen schon umgezogen, nur die monumentale „Hochzeit zu Kana“ des italienischen Malers Veronese aus dem Jahr 1563 wird zurückbleiben. Mit rund sieben auf zehn Meter ist das Werk zu groß und soll während der Renovierungsarbeiten mit einer speziellen Vorrichtung vor Staub und Hitze geschützt werden.

Der Saal, in dem die Mona Lisa hing, wurde jeden Tag von rund 20.000 Menschen besucht, erklärte Sébastien Allard, Direktor der Abteilung Malerei des Louvre, was seine deutlichen Spuren hinterlassen habe. Bei solch einem enormen Andrang sind nicht nur der Holzfußboden, sondern auch die Wände sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. So sei der spezielle Stuck, der eigentlich die Farbe der Erde von Siena haben sollte, ziemlich vergilbt und weisen inzwischen viele Risse auf – auch weil die Besucher sich immer wieder gegen die Wände lehnen. Zudem ist die Beleuchtung des Gemäldes in die Jahre gekommen und wird ausgetauscht.

Sébastien Allard versichert, dass die Mitarbeiter des Louvre alles Profis seien und der Umzug der Mona Lisa also kein Problem darstellen dürfte. Dennoch sind alle Beteiligten ziemlich aufgeregt, weil das Gemälde zum ersten Mal seit 2005 aus seiner speziellen Vitrine geholt wird, die das Werk nicht nur vor Umwelteinflüssen, sondern auch vor Attentaten schützte.

Kunstsinnige Beobachter kritisieren, dass die Mona Lisa nun nicht mehr zusammen mit Werken anderer italienischer Meister zu sehen ist, sondern in Nachbarschaft zu Gemälden von Rubens hängt. Das geschah allerding eher aus praktischen Erwägungen heraus und ist auch nur von kurzer Dauer. Im Herbst wird die Frau mit dem geheimnisvollen Lächeln wieder an ihrem angestammten Platz zu sehen sein – pünktlich zu der großen Ausstellung zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci, die am 24. Oktober beginnt. Mona Lisa wird allerdings nicht direkt Teil dieser Veranstaltung in speziellen Räumen des Louvre sein, noch einen Umzug wollte man der alten Dame dann doch nicht zumuten.

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