Unternehmen wehrt sich gegen Vorhaben Liverpool will Durchfahrt des Coca-Cola-Trucks verhindern
Liverpool (GB) · Der Liverpooler Stadtrat will die Durchfahrt des Coca-Cola-Weihnachtstrucks zur Adventszeit verbieten. Die Kritik der Politiker richtet sich gegen die Gesundheitsrisiken, die mit dem vermehrten Verzehr der berühmten Zucker-Brause verbunden sind.
Werbeträger und gleichzeitig Symbol für das kommende Fest - beides trifft auf den Coca-Cola-Weihnachtstruck zu. Wenn der funkelnde, hell erleuchtete Truck des Brause-Herstellers auf seiner Tour in zahlreiche Großstädte dieser Welt einfährt, dann ist das ein Ereignis und lässt vor allem viele Kinderherzen schneller schlagen.
Nun könnte man meinen, wenn die Kinder sich zu Weihnachten freuen, sind alle zufrieden. In den allermeisten Fällen scheint das ja auch so zu sein. Aber eben nicht überall: Denn das englische Liverpool will die geplante Durchfahrt des Coca-Cola-Trucks am 5. Dezember verbieten. Warum nur? Die offizielle Antwort des Stadtrats: Man wolle weiteren Schaden von den Kindern abwenden. Denn Liverpool sei von "einer Fettleibigkeitsepidemie befallen", die entsprechende Gegenmaßnahmen erfordere.
Gesundheitsrisiken mit Zahlen belegt
In einem offiziellen Brief an die Manager der Einkaufsmeile in der Liverpooler Innenstadt spricht Richard Kemp von den Liberal-Demokraten von einer "zynischen Veranstaltung". Jede Dose der Original-Coca-Cola enthalte fast vier Teelöffel Zucker. Er sei entsetzt, dass dieses "enorm ungesunde Produkt nach wie vor in dieser Weise beworben werde".
Kemp zitiert dazu Zahlen aus einer Umfrage der britischen Gesundheitsbehörde NCHS: Danach seien 30 Prozent der Elfjährigen in Liverpool übergewichtig, fünf davon krankhaft. Bei den Erwachsenen seien es nahezu 60 Prozent. In fast allen Altersklassen bis zum elften Lebensjahr liege danach der tägliche Zuckerverbrauch um rund die doppelte Menge über dem Tages-Bedarf.
Coca-Cola wehrt sich
Ein Sprecher von Coca-Cola Großbritannien antwortete auf das geplante Durchfahrverbot in der Zeitschrift "Liverpool Echo", dass "der Weihnachtstruck einen Moment der Freude für jeden in der Vorweihnachtszeit bringe. "Wir haben bei jedem unserer Besuche immer ein positives Feedback von vielen Menschen aus Liverpool erhalten." Außerdem gebe es neben den Original-Coca-Cola-Dosen auch zuckerfreie Varianten, so der Sprecher weiter.
Nicht das erste Mal in der Kritik
Es ist im Übrigen nicht das erste Mal, dass der Coca-Cola-Truck-Tour verurteilt wird: Eine Gruppe von 108 britischen Gesundheitsexperten forderte zuletzt im Januar dieses Jahres, den Weihnachtstruck zu verbieten, da er "ein ungesundes Leben für Kinder bewirbt".
Dennoch ist der Weihnachtstruck in vielen Großstädten für viele Menschen nach wie vor ein Besuch wert. Bei jedem Halt werden die bekannten 150ml-Dosen verteilt. Außerdem nutzen die Besucher den weihnachtlichen Truck oft als Selfie-Motiv.