NRW Was man zu den Lolli-Tests an Schulen wissen muss

Düsseldorf · Ab diesem Montag sollen zwei Mal in der Woche 730.000 Schüler in NRW mit der neuen Lolli-Methode auf das Coronavirus getestet werden. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den neuen Tests.

 Nordrhein-Westfalen führt am Montag sogenannte Lolli-Tests flächendeckend an allen Grund- und Förderschulen ein.

Nordrhein-Westfalen führt am Montag sogenannte Lolli-Tests flächendeckend an allen Grund- und Förderschulen ein.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

An diesem Montag geht es los mit den sogenannten Lolli-Tests an den knapp 3800 Grund- und Förderschulen in NRW. Mit dem Speicheltest sollen die mehr als 730.000 Schüler zwei Mal pro Woche in ihrer jeweiligen Lerngruppe auf das Coronavirus getestet werden. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie wird der Lolli-Test angewendet?

Anders als der Name suggeriert, handelt es sich bei dem Test nicht um eine Süßigkeit, sondern um ein einfaches Stäbchen mit einem Abstrichtupfer. Daran sollen die Schüler etwa 30 Sekunden lang lutschen. Danach werden alle Tupfer in ein Sammelgefäß gegeben. Die Tests von einem Tupfer bilden einen sogenannten „Pool“.

Was passiert mit den Proben nach dem Test?

Die Sammelproben werden in eines der landesweit zwölf Labore gebracht. Dort werden sie am selben Tag nach dem PCR-Verfahren ausgewertet. Fällt das Testergebnis für eine Gruppe negativ aus, sollen die Schüler weiterhin in den Wechselunterricht gehen.

Was passiert nach einem positiven Ergebnis?

Wenn das Labor bei einem „Pool“ ein positives Testergebnis feststellt, soll bis spätestens 6 Uhr am Folgetag die Schule informiert werden, die wiederum mit den Eltern der betroffenen Gruppe Kontakt aufnimmt. Die Schüler sollen sich zunächst in häusliche Quarantäne begeben und einen individuellen Lolli-Test machen. Dafür bekommen die Schüler bereits bei der ersten Probe in der Schule ein eigenes Testkit. Die Eltern bringen die neue Lolli-Probe dann in die Schule, damit sie ins Labor gebracht wird. Positiv getestete Schüler müssen danach in Quarantäne. Ob das auch für die negativ getesteten Schüler gilt, soll das jeweilige Gesundheitsamt entscheiden.

Ist der Test für die Schüler unangenehm?

Anders als der Nasen-Rachenabstrich basiert der Lolli-Test auf einer nicht-invasiven Methode. Der Test wurde bereits in einer Studie und in einem Pilotprojekt an mehr als 3000 Schülern erprobt. Eines der Ergebnisse war, dass die Testung für die Kinder und Jugendlichen nicht unangenehm sei. „Das Material der Tupfer hat einen gewissen Eigengeschmack, den man beim Lutschen natürlich wahrnehmen kann. Dieser verfliegt aber nach dem Test rasch“, hieß es nach der Studie. Die Methode wurde im Institut für Virologie der Uniklinik Köln entwickelt.

Was sind die Vorteile und die Nachteile des Lolli-Tests?

Laut des NRW-Gesundheitsministeriums sichert die Methode ein sehr verlässliches Testergebnis. Eine mögliche Infektion könne dadurch d eutlich früher festgestellt werden als durch einen Schnelltest. Die Lolli-Tests sind nach ersten Rückmeldungen aus den Schulen auch einfach zu handhaben.

Kritisiert wurde im Vorfeld allerdings der hohe bürokratische und logistische Aufwand bei den Tests. Einige Schulen hatten zudem bemängelt, dass es keine Vorlaufzeit gegeben habe. Die ersten Lolli-Tests wurden erst am Montag zum Start des neuen Verfahrens ausgeliefert.

Dieser Artikel erschien zuerst bei RP Online.

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