Neue U-Bahnlinie in London nimmt Betrieb auf Londoner können jetzt „Elizabeth Line“ nutzen

London · Sie ist wahnsinnig teuer geworden, aber ist in der britischen Hauptstadt in aller Munde: Die „Elizabeth Line“ dient in London jetzt allen als neuestes Verkehrsmittel. Und das hat einiges zu bieten.

 Gewaltiger Andrang: Alle wollen in London die „Elizabeth Line“ testen.

Gewaltiger Andrang: Alle wollen in London die „Elizabeth Line“ testen.

Foto: AP/Kirsty O'Connor

Die Queen durfte die nach ihr benannte Bahnlinie schon in der letzten Woche nutzen, aber für die Öffentlichkeit war es erst am Dienstag soweit: Die „Elizabeth Line“ nahm ihren Dienst im Zentrum Londons auf. Ein Freudensturm in den Medien begleitete die Eröffnung, und das ist etwas überraschend, denn die „Elizabeth Line“ ist aktuell zwar eines der größten Infrastrukturprojekte Europas, ist aber mehr als drei Jahre verspätet, und die Kosten sind auch um fast ein Drittel auf etwas über 19 Milliarden Pfund gestiegen.

Doch jetzt scheint die Eröffnung der neuen Schnellbahnlinie, die mehr als 118 Kilometer von Reading im Westen bis nach Shenfield im Osten Londons reichen wird, genau zur rechten Zeit zu kommen: Die Ankunft der „Elizabeth Line“ fällt mit dem 70. Thronjubiläum ihrer Namensgeberin zusammen und soll den Abschied von der Corona-Pandemie und den Aufbruch zu einer erneuten Wirtschaftsblüte Londons einläuten.

Kapazität des Schienennetzes um zehn Prozent erhöht

Die neue Strecke leistet Beachtliches. Sie erhöht die Kapazität des Londoner Schienennetzes um zehn Prozent und wird jährlich mehr Menschen transportieren als der gesamte Berliner öffentliche Nahverkehr zusammengenommen. Sie ermöglicht zusätzlich anderthalb Millionen Menschen, in einer 45-minütigen Anreisedistanz zur Londoner City zu leben, und erhöht damit den Pool von Arbeitskräften. Sie lässt die Fahrzeit von Paddington im Westen nach Whitechapel im Osten auf etwas über 13 Minuten zusammenschnurren. Und der Weg vom Zentrum zum Flughafen Heathrow und umgekehrt wird bald nur noch eine halbe Stunde dauern.

London saugt jeden Morgen zwei Millionen Pendler aus den umliegenden „home counties“, den Nachbargrafschaften. Schneller und reibungsloser Transport ist entscheidend, und hier will die „Elizabeth Line“ Maßstäbe setzen. Die 200 Meter langen Züge können bis zu 1500 Passagiere aufnehmen und fahren im Zweieinhalbminutentakt.

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