Aufregung in Kiel Manipuliertes Marzipan sorgt für Schulräumungen

KIEL · Aufregung an drei Kieler Schulen: Sie werden geräumt, weil ein mutmaßlicher Erpresser Drohungen ausgesprochen hat. An einer Schule waren manipulierte Marzipanherzen ausgelegt worden. Bisher ist nichts Gefährliches gefunden worden.

 Einsatzkräfte der Polizei vor einer Kieler Grundschule.

Einsatzkräfte der Polizei vor einer Kieler Grundschule.

Foto: dpa

Bei den an einer Kieler Grundschule gefundenen manipulierten Marzipanherzen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Fall schwerer Erpressung gegen ein Unternehmen aus der Landeshauptstadt. Wie das Landeskriminalamt mitteilte, sprach ein Unbekannter am Freitagmorgen erneut Drohungen gegen Schulen in Kiel aus.

Deshalb wurden drei Schulen gesperrt und durchsucht, der Kampfmittelräumdienst und Spürhunde waren im Einsatz. Vor der ersten Schule wurde einem Sprecher zufolge ein verdächtiger Gegenstand gefunden, der nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes aber nicht gefährlich ist.

Gegen welches Unternehmen sich die Erpressung richtet, blieb zunächst unbekannt. Einen Hersteller von Marzipanherzen gibt es in Kiel nicht. Die Polizei stellte klar, dass sich die Erpressung nicht gegen einen Süßwarenhersteller richtet. Die Ermittler rieten zur Vorsicht bei gefundenen Lebensmitteln.

Die manipulierten Marzipanherzen waren am Dienstag an einer anderen Kieler Schule entdeckt worden. Ein Unbekannter hatte auf dem Hof der Grundschule Marzipanherzen abgelegt, die mit einer Substanz versetzt wurden und deren Verzehr gesundheitliche Beschwerden auslösen könnte. Schwere Folgen oder gar Lebensgefahr schlossen Experten nach Angaben des Landeskriminalamtes aber aus. Die Schule hatte in der Nacht zum Dienstag eine E-Mail mit dem Hinweis enthalten, auf dem Hof seien vergiftete Lebensmittel ausgelegt worden.

„Es gibt Bedrohungsszenarien gegen drei Kieler Schulen“, sagte Polizei-Pressesprecher Oliver Pohl am Vormittag. „Wir nehmen das ernst.“ Genauere Angaben wollte er dazu nicht machen, da es um Täterwissen gehe. Die Schulen sollten nacheinander durchsucht werden. „Es wird mehrere Stunden dauern“, sagte Pohl.

Seit etwa 7.00 Uhr standen die gesperrten Schulen am Freitag leer. Die wenigen Schüler, die schon da waren, wurden wieder nach Hause geschickt. (dpa)

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