Museum in Porto Mann hält Loch für Illusion und fällt in Tiefe

Porto · Ist der schwarze Kreis auf dem Boden eines Museums in Porto nur eine optische Täuschung oder doch echt? Ein Besucher probierte es aus - mit unangenehmen Folgen.

Optische Täuschungen können leicht das Verhalten der Menschen beeinflussen. Bei aufgemalten Hindernissen auf der Straße bremsen Autofahrer ab, bei gezeichneten tiefen Schluchten in der Fußgängerzone halten Passanten Abstand. Doch wenn eine vermeintliche optische Täuschung nicht nur echt aussieht, sondern gar keine Täuschung ist, kann dies kuriose und unangenehme Folgen haben. So geschehen in einem Museum in Porto: Dort ist ein Besucher in ein rund zweieinhalb Meter tiefes Loch gefallen, da er dieses fälschlicherweise für einen aufgemalten Kreis auf dem Boden hielt.

Der Künstler Anish Kapoor konzipierte das Werk im Jahr 1992. Sein schwarzes Loch vermittelt den Eindruck der Unendlichkeit. Im Serralves Museum in Porto, das im Rahmen der Ausstellung "Work, Thoughts, Experiments" 56 Modelle des britischen Bildhauers zeigt, ist diese Installation in einem kleinen Raum zu sehen, in den immer nur wenige Besucher gleichzeitig hineingelassen werden. Wie die britische Zeitschrift "Guardian" schreibt, informieren Sicherheitshinweise und ein Mitarbeiter über die mögliche Gefahr von "Descent into Limbo", was soviel wie "Abstieg in den Limbus" bedeutet.

Den Besucher hielt dies offenbar aber nicht davon ab, selbst einmal zu prüfen, ob das Loch nicht doch nur aufgemalt ist. Es ist ein echtes Loch, wie er schmerzhaft feststellen musste. Der Mann wurde bei dem Unfall verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber mittlerweile wieder verlassen. Nächstes Mal ist bei (unechten) optischen Täuschungen dann besser wieder Vorsicht geboten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort