Rotlicht-Milieu Mann soll 19-Jährige "gekauft" und zur Prostitution gezwungen haben

Arnsberg/Werl · Für 10. 000 Euro soll ein junger Mann aus Werl eine 19-Jährige aus dem Rotlicht-Milieu "gekauft" und dann zur Prostitution gezwungen haben. Seit Dienstag muss sich der 23-Jährige vor dem Landgericht in Arnsberg wegen Menschenhandels, Prostitution und versuchten Mordes verantworten.

Er gab zum Prozessauftakt zu, dieFrau "gekauft" zu haben. Dass er selbst als Zuhälter tätig werdenwollte, bestritt er allerdings. Vielmehr habe er der Frau helfen undsie aus den Fängen von Zuhältern befreien wollen und sich dafürverschuldet.

Dass die aus Rumänien stammende Prostituierte ihn später anzeigteund auch eines Mordversuchs bezichtigte, kann er sich nicht erklären."Vielleicht war sie eifersüchtig, weil ich Kontakt zu anderen Frauenhatte", sagte der Angeklagte.

Das Opfer wurde vom Gericht zunächst nur kurz gehört undwiederholte die Vorwürfe. Demnach war die Frau mit einemvermeintlichen Job als Bedienung nach Deutschland gelockt worden. Siemusste aber in Bordellen in Frankfurt am Main, Oldenburg, Dortmundund Paderborn als Liebesdienerin arbeiten.

Im August 2011 kaufte der23-Jährige sie dann von anderen Zuhältern. Auch er habe sie zurProstitution gezwungen, sagte sie. Nach einigen Wochen konnte dieFrau ihre Mutter in Rumänien über ihre Lage informieren. Die Polizeibefreite die 19-Jährige.

Nach ihrer Vernehmung wurde die Frau nach Dortmund gebracht. Dortjedoch - so das Opfer - wurde sie auf offener Straße von dem23-Jährigen in ein Auto gezerrt und zurück nach Werl gebracht, wo erihr Tage später ein Fläschchen Methadon eingeflößt haben soll.

Wieder Mann herausbekam, dass die 19-Jährige von der Polizei nachDortmund gebracht worden war, blieb offen. Der 23-Jährige sagte aus,dass ihn die 19-Jährige angerufen habe, um von ihm abgeholt zuwerden. Der Prozess wird Anfang Mai mit einer ausführlichen Befragungdes Opfers fortgesetzt.

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