Michael Wendler Wie Wendler-Fans mit der Demontage ihres Idols umgehen

Duisburg/Dinslaken · Der Schlagersänger Michael Wendler setzt seine Selbstzerstörungstour unvermindert fort. Seinen Unterstützern bricht er damit fast das Herz, doch noch halten sie ihm die Treue. Unterwegs mit zwei Edel-Fans im Ruhrgebiet.

 Neigt zu Verschwörungstheorien: Schlager-Star Michael Wendler.

Neigt zu Verschwörungstheorien: Schlager-Star Michael Wendler.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der König des Pop-Schlagers war früher in Dinslaken zu Hause. Für die Fans von Michael Wendler ist die Stadt im Ruhrgebiet immer noch eng mit seinem Namen verbunden. Die Bezeichnung „König“ hat er sich irgendwann selbst verpasst. Ein Kabarettist machte mal den Gag: „Dinslaken ist für zwei Dinge bekannt, die Salafisten und den Wendler. Ihr könnt euch aussuchen, was schlimmer ist.“ Maria Schmitz kennt diese Gemeinheiten. „Auf Micha wurde schon immer gern rumgehackt“, sagt sie. Auch sie und die anderen Fans würden eher belächelt. Die 53-Jährige lebt in Duisburg und leitet den offiziellen Wendler-Fanclub „Die Volltreffer“, der auf Facebook mehr als 1400 Mitglieder hat. Das ist keine leichte Aufgabe, seit der Sänger im Netz Corona-Verschwörungstheorien verbreitet, vom eigenen Manager als „krank“ bezeichnet wurde und offenbar eng in Kontakt steht mit Vegan-Koch Attila Hildmann, der sich selbst als „ultrarechts“ beschreibt und mit wirren Thesen gegen die „Pharma-Mafia“ und Bill Gates kämpft. Wendler nutzt wie Hildmann zur Verbreitung seiner Botschaften die App Telegram, eine populäre Plattform für Corona-Gegner und Verschwörungsideologien.