Miss-Wahlen mit Misstönen in Frankreich Miss France als „sexistisches Spektakel“

Paris · Eine Frauenrechtsgruppe geht juristisch gegen den Schönheitswettbewerb im Nachbarland Frankreich vor. Der Vorwurf: Die Organisatoren diskriminieren Bewerberinnen.

 Die fünf Finalistinnen der letzten Miss-France-Wahl.

Die fünf Finalistinnen der letzten Miss-France-Wahl.

Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP/Vincent Voegtlin/DPA

Amandine Petit erfüllt mit ihren 1,75 Metern, den langen blonden Haaren und blauen Augen alle Klischees einer Schönheitskönigin. Die 24-jährige Studentin wurde im vergangenen Jahr zur Miss France gewählt, doch wenn es nach der Frauenrechtsvereinigung Osez le Féminisme („Feminismus wagen“) geht, sollen bald andere die Siegerschärpe umgehängt bekommen. Die Organisation zog zusammen mit drei Frauen, deren Bewerbung abgelehnt worden war, gegen die Produktionsfirma Endemol und den Organisator des Wettbewerbs vor das Arbeitsgericht. „Diese Unternehmen beuten die Frauen aus, die jedes Jahr ein sexistisches, diskriminierendes und lukratives Spektakel aufführen, das Millionen an Einnahmen sichert“, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung.