Polizei und Staatsanwaltschaft informieren Hinweise „mit aktueller Relevanz“ im Mordfall Claudia Ruf

Bonn · 15 Hinweise, teilweise mit „aktueller Ermittlungsrelevanz“, sind bei der Mordkommission „Claudia Ruf“ eingegangen. Das teilten Polizei und und Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

 Die damals elfjährige Claudia Ruf wurde am 13. Mai 1996 tot aufgefunden.

Die damals elfjährige Claudia Ruf wurde am 13. Mai 1996 tot aufgefunden.

Foto: Polizei/Archiv

Gut ein Jahr ist es her, dass die Mordkommission „Claudia Ruf“ ihre Arbeit gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach aufgenommen hat. Die Ermittler bearbeiten aktuell mehr als 2000 Spuren und haben 15 Hinweise auf den möglichen Mörder des Mädchens aus Grevenbroich erhalten.

Der Fokus der Ermittler liegt momentan laut Mitteilung ganz besonders auf der Gruppe möglicher "auswärtiger Personen" mit Bezügen nach Grevenbroich-Hemmerden, dem Heimatort Claudia Rufs, die 1996 ermordet wurde. Auch Hinweise auf Männer, die sich nach der Tatzeit auffällig verhalten haben, seien weiter von großem Interesse.

Staatsanwaltschaft und Polizei wissen, dass es Hemmnisse für mögliche Zeugenhinweise geben kann: „Wir stellen immer wieder fest, dass es durchaus mehrerer Aufrufe bedarf, bis Personen bereit sind, ihre Verdachtsmomente mitzuteilen“, erklärt die für den Fall zuständige Oberstaatsanwältin, Carola Guddat. „Ein Grund hierfür könnte zum Beispiel sein, dass Hinweise möglicher Zeugen aus dem persönlichen Umfeld des Täters stammen und daher mögliche Konflikte im Bekannten- und Verwandtenkreis befürchtet werden.“ In begründeten Fällen würden Hinweise daher vertraulich behandelt. Genauso wichtig seien auch Hinweise auf Personen, welche regelmäßig Kontakte nach Hemmerden pflegten, etwa für eine Freizeitbeschäftigung oder Hobbys.

Die Ermittler der "MK Ruf" gehen zusammen mit ebenfalls weiter mit dem Fall beschäftigten Profilern des LKA NRW weiter davon aus, dass Claudia Ruf am 11. Mai 1996 zwischen 18.30 und 18.45 Uhr entweder in eine vom "Gassiweg" unweit gelegene Hemmerdener Wohnung, Garage, Werkstatt oder sonstige Räumlichkeit des Täters gelockt wurde oder auf einen Täter stieß, der mit einem Wagen im Bereich seiner Anlaufstelle in Hemmerden unterwegs war und sie zu einem verfügbaren Raum außerhalb des Ortes entführte. Der Hund TJ, mit dem Claudia Ruf zur Tatzeit unterwegs war, kehrte alleine zu seinem Hundehalter zurück.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, sind 5000 Euro ausgelobt. Zeugen können sich auf jeder Polizeidienststelle melden oder sich unter der Rufnummer des weiterhin geschaltetem Hinweistelefons 02131/300 25252 mit den Ermittlern in Verbindung setzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Mitbrüder statt Täter
Kommentar zur Missbrauchsstudie von Münster Mitbrüder statt Täter
Aus dem Ressort