Sexuelle Belästigung im Buch Mutter möchte "Dornröschen" aus Grundschule verbannen
Bonn · Sarah Hall aus Großbritannien findet im Märchen "Dornröschen" falsche Botschaften für Kinder: Der Kuss zwischen der schlafenden Prinzessin und ihrem Retter sei sexuelle Belästigung.
Die Mutter Sarah Hall in Großbritannien ist sich sicher: Das Märchen "Dornröschen" vermittele falsche Werte und verharmlose sexuelle Belästigung. Wie die britische Zeitung Sun berichtet, forderte die Mutter jetzt, dass das Kinderbuch aus dem Stundenplan der Grundschule ihres Sohnes verbannt wird.
Die Mutter kritisiert die Stelle im Märchen, in der der Prinz Dornröschen einen Kuss geben muss, um sie aus ihrem Schlaf zu wecken. Der Kuss sei nicht einvernehmlich und deswegen sexuelle Belästigung, sagte sie der Sun. Ihr Sohn im Grundschulalter solle nicht mit dieser Geschichte in Berührung kommen, sie vermittele eine falsche Botschaft an Kinder.
Zuerst hatte sie sich keine Gedanken über das Märchen gemacht. Seit der "Me Too"-Debatte in den Sozialen Netzwerken, bei der Frauen auf sexuelle Belästigung aufmerksam machen, denke sie über die subtile Nachricht in "Dornröschen" nach, erzählte Hall im Interview. Das Märchen zeige, wie tief ein bestimmtes Verhalten in unserer Kultur verwurzelt sei.