Weihnachtszeit Nach der Bescherung in die Disco: Wie sage ich das meinen Eltern?

DÜSSELDORF/BONN · Weihnachtszeit ist Familienzeit. Mit den Freunden nach dem Festessen um die Häuser ziehen, gehört aber für viele auch irgendwie dazu. Nur: Wie spreche ich am besten mit meinen Eltern über meine Pläne, damit es nicht unterm Weihnachtsbaum kracht?

Alle Jahre wieder stehen die Großeltern am frühen Morgen des Weihnachtsfestes vor der Tür. Dann kommen noch Tante und Onkel, und die Eltern wuseln in der Küche. Weihnachten ist eben Familienzeit. Das ist schön - aber ganz ehrlich: Ein bisschen Abstand vom alljährlichen Familientrubel tut auch mal gut.

Zum Beispiel indem man am Heiligabend mit Freunden in der Disco die Nacht durchtanzt und so noch ein ganz eigenes Weihnachtsfest zelebriert. Wären da nicht die Eltern, die das oftmals ein bisschen anders sehen.

"Es ist immer in Ordnung, für seine eigenen Interessen einzustehen. Man sollte zu Beginn in sich reinhören, ob man nach dem Weihnachtsfest bei der Familie unbedingt mit seinen Freunden feiern möchte", sagt Beate Friese von der Beratungsstelle Nummer gegen Kummer.

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Wie sage ich das meinen Eltern?

Dann kommt es nur darauf an, wie und wann man es macht. Nach dem Festessen zu verkünden, dass man jetzt noch mit den Freunden loszieht, ist keine gute Idee, und man wird eher auf Unverständnis stoßen. Frieses Rat: Frühzeitig mit den Eltern über seine Weihnachtsplanung sprechen. Am besten schon zu Beginn der Adventszeit.

"Die meisten Eltern werden das verstehen, auch wenn sie nicht direkt zustimmen."

Weihnachten ist ein Fest, das durch Traditionen und Rituale geprägt ist. Viele Familien feiern jedes Jahr mit dem selben Ablauf. "Jugendliche können eher abrupt etwas ändern, was Eltern häufig schwerer fällt", sagt Psychologe Bodo Reuser von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). Da sollte man seinen Eltern ein paar Tage Bedenkzeit geben. Das kann manchmal Wunder wirken. "Meistens kommen die Eltern dann auch auf einen selbst zu", sagt Friese.

Auf jeden Fall ist man gut beraten, wenn man beim ersten Gespräch nicht direkt aus der Haut fährt. Sonst machen auch die Eltern dicht. Die Familienexperten sind sich einig: freundlich und auf Augenhöhe verhandeln, kompromissbereit und fair bleiben und auch die Wünsche der Eltern respektieren.

Damit kommt man seinem Ziel stückweise näher. Vor allem sollte man nicht das komplette Fest verplanen, sagt Friese. "Auch wenn man schon volljährig ist und noch zu Hause wohnt, sollte man seine Eltern über die Weihnachtspläne frühzeitig informieren."

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