Zensierung von Kunst auf Facebook Nackt im Museum

BONN · Am Freitag hat die Bundeskunsthalle ein Foto eines Werkes ihrer aktuellen Kunstausstellung auf ihrer Facebook-Seite gepostet - zensiert. Der Grund: Facebook hat die Anzeigenschaltung des Bildes wegen der nackten Skulptur und des Gemäldes gestoppt.

Wegen unangemessener Inhalte und Darstellungen sperrt Facebook die Anzeigenschaltung mancher Fotos und Posts, die Menschen auf Facebook veröffentlichen.

Normalerweise stellt man sich darunter dann Nacktfotos, rassistische Äußerungen, Feinlichkeiten jeglicher Art oder Mobbing vor.

Deshalb hat sich die Bundeskunsthalle in Bonn nichts dabei gedacht, als sie ein Foto ihrer aktuellen Ausstellung "Japans Liebe zum Impressionismus - Von Monet bis Renoir" auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht hat.

Das Foto zeigt eine Skulptur aus Bronze, die ein nacktes Paar darstellt, welches sich küsst. Im Hintergrund hängt ein Gemälde an der Wand, auf welchem eine nackte Frau zu sehen ist.

Kurz nach der Veröffentlichung hat Facebook die Anzeige gestoppt - wegen moralischer Verletzung der Besucher.

Zensierung von Meisterwerken aus dem 19. Jahrhundert

Daraufhin hat die Bundeskunsthalle reagiert und das Bild erneut gepostet - diesmal in zensierter Variante.

Kommentiert haben sie dieses Foto wie folgt:"NACKT IM MUSEUM – Das geht gar nicht.
Deswegen hat Facebook dieses Bild aus unserer Ausstellung, das wir auf unserer Seite gepostet haben, für die Anzeigenschaltung gestoppt. Gedankt sei Facebook für diesen Hinweis – wir wären von alleine gar nicht darauf gekommen, dass wir die moralischen Gefühle unserer Besucher mit Meisterwerken aus dem 19. Jahrhundert verletzen könnten. Unzensiert gibt es die Kunst aber dennoch in unserer Ausstellung zu sehen – mit Werken von MONET, MANET, CÉZANNE, GAUGUIN, PISSARRO, RODIN, RENOIR, SISLEY, VAN GOGH und vielen anderen."

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