Umstrittene Serie Netflix warnt vor "13 reasons why - Tote Mädchen lügen nicht"

Bonn · Lange hatte Netflix die eindringlichen Szenen von Gewalt und Tod in der Serie "13 reasons why - Tote Mädchen lügen nicht" trotz massiver Kritik von Gesundheitsorganisationen verteidigt. Nun ist das Unternehmen eingeknickt.

Die Netflix-Serie "13 reasons why - Tote Mädchen lügen nicht" sorgte schnell für Aufmerksamkeit: Die Szenen, in denen die Protagonistin Hannah Baker vergewaltigt wird und schließlich Selbstmord begeht, riefen die australische Gesundheitsorganisation Headspace, die Suizid-Präventions-Organisation Save und sehr viele besorgte Eltern auf den Plan. Beim Kurznachrichtendienst Twitter häuften sich die Aussagen der traurigen Zuschauer. Auch der General-Anzeiger berichtete.

Schnell wurden Warnungen verbreitet, dass die Serie etwa am besten im Beisein von Freunden und Familie zu schauen sei, damit gerade junge und psychisch labile Menschen sich nicht zum Nachahmen der Handlung animiert fühlen. Bestimmte Szenen, so wurde gewarnt, könnten Trigger auslösen, vor denen nur unzureichend gewarnt würde.

Netflix dagegen wollte von der Kritik nichts hören: Gerade die kritisierten Szenen seien wichtig, damit in der Öffentlichkeit eine Diskussion über Suizid und Mobbing angestoßen werden könne. Die Kritik brach deswegen nicht ab, und so hat Netflix nun nachgegeben.

Wie die US-Zeitschrift Entertainment Weekly berichtet, will Netflix jetzt zusätzliche Warnhinweise schalten. Diese sollen nicht nur vor den entsprechenden Episoden eingeblendet werden, sondern gleich zu Beginn der Serie, sodass der Zuschauer bereits eingangs weiß, dass die Serie im weiteren Verlauf nichts für schwache Nerven ist. Auch die bisher vorhandenen Warnungen sollen deutlicher auf den teilweise brutalen Inhalte der Serie hinweisen.

Darüber hinaus hat Netflix unter der URL 13reasonswhy.info eine Webside geschaltet, über die Zuschauer aller Länder, in denen Netflix zugänglich ist, Hilfsangebote finden.

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