„Impfbrücke“ Neue Software hilft bei Vermittlung von Rest-Impfstoff

Duisurg/Köln · Ein Start-up aus Köln hat eine Software entwickelt, um übrig gebliebenen Impfstoff noch an die Leute zu bringen. Die Stadt Duisburg nutzt die sogenannte „Impfbrücke“ bereits, Patientenschützer begrüßen eine solche Vermittlung.

„Impfbrücke“: Neue Software hilft bei Vermittlung von Rest-Impfstoff
Foto: dpa/Friso Gentsch

Um übrig gebliebenen, bereits aufgetauten Biontech-Impfstoff noch an die Leute bringen zu können, nutzt das Impfzentrum der Stadt Duisburg eine neu entwickelte Software namens „Impfbrücke“. Aus einer Liste von Impfwilligen aus der jeweils priorisierten Gruppe werden dabei per Zufallsgenerator Personen ausgewählt und per SMS angeschrieben, wie Stadtsprecherin Anja Kopka am Montag berichtete.

Wer das Angebot annehme, könne sich noch am selben Tag impfen lassen. „Es geht um etwa 15 Dosen am Tag.“ Primär werde medizinisches Personal damit geimpft. „Die Daten werden uns von der Kassenärztlichen Vereinigung zur Verfügung gestellt“, so Kopka weiter. Die Erfahrungen seien gut. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die in Köln entwickelte Software berichtet.

„Für jede Impfdosis verschickt das Programm derzeit SMS an drei Personen gleichzeitig“, sagte Manuel Hüttel von dem Software-Start-up „Lit labs“ der Zeitung. „Wer zuerst zusagt, bekommt den Termin. Hat nach 30 Minuten keiner reagiert, werden drei neue Personen kontaktiert.“ In Duisburg sei ein Prototyp des Systems im Einsatz.

Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz bezeichnete die Vermittlung von Rest-Impfstoff als „Super-Idee“. Er bemängelte jedoch, dass Senioren ab 80 Jahren keine Möglichkeit hätten, an dem System teilzunehmen. „Die Initiatoren müssen unverzüglich dafür sorgen, die Menschen der Hochrisikogruppe an der "Impfbrücke" zu beteiligen“, sagte Brysch der Deutschen Presse-Agentur.

(dpa)
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