Neuschnee bringt neue Gefahren Neun Tote nach Lawinen in italienischen Alpen

Rom · Sie waren abseits der Piste unterwegs - doch der Schnee saß locker. Mehrere Menschen starben am Wochenende beim Skifahren in Italien.

 Wegen heftiger Schneefälle bestand hohes Lawinenrisiko. Symbolbild: Jakob Gruber, APA

Wegen heftiger Schneefälle bestand hohes Lawinenrisiko. Symbolbild: Jakob Gruber, APA

Foto: Jakob Gruber

Bei mehreren Lawinenabgängen sind in Norditalien insgesamt neun Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Fund von drei Todesopfern im Aostatal bei Courmayeur nahe der Schweizer Grenze wurde am Montag die Leiche eines weiteren Vermissten geborgen, wie ein Sprecher der Bergrettung sagte.

Insgesamt starben im Aostatal sieben Menschen. Ein 18-Jähriger kam in Südtirol in der Provinz Bozen ums Leben. Ein weiteres Todesopfer gab es in der Lombardei. Alle seien am Sonntag abseits der Piste unterwegs gewesen, sagte der Sprecher.

Wegen der hohen Lawinengefahr hatten sich die Such- und Bergungsarbeiten in Courmayeur schwierig gestaltet und waren in der Nacht auf Montag zunächst unterbrochen worden. Die Nationalitäten der vier Toten konnte die Bergrettung zunächst nicht bestätigen. Medienberichten zufolge kamen die Skiläufer aus Frankreich, England und Polen.

Auch in Teilen Südtirols wurde weiter vor Lawinen gewarnt. "Schon einzelne Tourengeher oder Freerider können sehr leicht Lawinen auslösen, auch große", hieß es in der Lawinenvorhersage am Montag. Der Neuschnee der vergangenen Tage liege auf einer "ungünstigen Altschneeoberfläche", die viele Schwachstellen aufweise.

Heftiger Schneefall hatte am Wochenende nicht nur das Lawinenrisiko verschärft, sondern auch Chaos auf den Straßen in den italienischen Alpen ausgelöst. Die Brennerautobahn musste zeitweise gesperrt werden. Mehrere Motorradfahrer seien wegen des Schnees gestürzt, was wiederum die Fahrer von teils schlecht für die Wetterlage ausgestatteten Lastwagen zu "abrupten Manövern" gezwungen habe, erklärte der Zivilschutz Südtirol. Die Folge: Blockaden beider Fahrspuren und stundenlange Hängepartien für Autofahrer.

Um die 2000 Kräfte der Feuerwehr und Polizei sowie Sanitäter und freiwillige Helfer seien im Einsatz gewesen. An die Wartenden wurden in der Kälte Decken, Brote und warme Getränke verteilt, wie der Zivilschutz weiter mitteilte. Einige Reisende, die mit dem Auto unterwegs waren, wurden mit Bussen in Aufnahmezentren gebracht. Verschärft hatte die Situation am Samstag der Abgang einer Lawine, bei der aber niemand verletzt wurde.

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