Vom Land NRW betreut 50 bis 60 Islamisten aktuell in Aussteigerprogramm

Düsseldorf · Bis jetzt hat sich das Aussteigerprogramm des Land NRW mit 190 Islamisten beschäftigt, von denen aktuell 50 bis 60 betreut werden. Bei der Hälfte dessen werde bereits eine „deutliche Distanzierung von der extremistischen Ideologie und Szene“ festgestellt.

 Innenminister Herbert Reul. (Archivfoto)

Innenminister Herbert Reul. (Archivfoto)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Im Aussteigerprogramm Islamismus des NRW-Innenministeriums werden nach einem Medienbericht aktuell zwischen 50 und 60 Islamisten betreut. „Bei etwa 30 der aktuellen Begleitungen konnten wir bereits eine deutliche Distanzierung von der extremistischen Ideologie und Szene feststellen. Es ist zu erwarten, dass ein Großteil dieser Fälle kurz- bis mittelfristig positiv abgeschlossen werden kann“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Das Programm habe sich insgesamt bereits mit 190 Islamisten befasst.

Beim Präventionsprogramm Wegweiser, das sich an Jugendliche richtet, die in den gewaltbereiten Salafismus drohen abzurutschen, sind dem Bericht zufolge bislang 1000 Jugendliche und junge Erwachsene intensiv betreut worden. In 56 Prozent der Fälle waren die Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahre alt. 14 Prozent waren Kinder unter 14. Rund ein Viertel waren Mädchen und junge Frauen.

„80 bis 90 Prozent der Beratungsfälle nehmen einen langfristigen positiven Verlauf. Das heißt konkret, dass sich extremistische Einstellungen nicht festsetzten“, sagte der Sprecher der Zeitung. In Fällen fortgeschrittener Radikalisierung sei aber sichergestellt, dass Angebote zum Ausstieg vom Aussteigerprogramm Islamismus unterbreitet werden.

(dpa)
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