Trotz fehlender Zahlen wegen Panne NRW erreicht neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen

Berlin/Düsseldorf · In NRW haben die Corona-Neuinfektionen einen Höchstwert erreicht. Das Landeszentrum Gesundheit NRW meldete am Donnerstagabend 2740 Fälle - tatsächlich lag die Zahl aber noch höher, denn durch eine technische Panne floss ein Teil der Infektionen nicht in die Statistik mit ein.

 Lothar Wieler, Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI).

Lothar Wieler, Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI).

Foto: dpa/Markus Schreiber

In Nordrhein-Westfalen haben die Corona-Neuinfektionen einen Höchstwert erreicht. Das Landeszentrum Gesundheit NRW meldete dem Robert Koch-Institut (RKI) am späten Donnerstagabend 2740 Fälle - tatsächlich lag die Zahl der Neuinfektionen aber noch höher, denn durch eine technische Panne am RKI flossen die Neuinfektionen aus einem Fünftel der NRW-Kommunen nicht in die am Freitag veröffentlichte Statistik ein. Die genaue Zahl der Neuinfektionen blieb damit am Freitag unklar. Die fehlenden Angaben könnten erst an diesem Samstag in der RKI-Statistik nachgetragen werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Allerdings meldeten die verbliebenen 42 der insgesamt 53 Kreise und kreisfreien Städte so viele Neuinfektionen, dass allein das für einen neuen NRW-Höchstwert reichte. Die Werte liegen damit über denen vom Frühjahr. Mittlerweile wird aber auch wesentlich mehr getestet - so dass auch mehr Infektionen entdeckt werden. Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

Falsche Angaben in elf Kreisen und kreisfreien Städten

Bei elf Kreisen und kreisfreien Städten in NRW gingen am Freitag fälschlicherweise null Neuinfektionen in die RKI-Statistik ein. Dadurch wurde dort unter anderem die wichtige Kennziffer der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen deutlich zu niedrig angegeben. Betroffen waren unter anderem Großstädte und Corona-Hotspots wie Dortmund, Duisburg und Wuppertal. Auch die landesweite Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen lag tatsächlich höher als vom RKI am Freitag gemeldet.

Hintergrund für die Datenlücken waren Probleme bei der Übermittlung der Corona-Infektionszahlen aus den Bundesländern an das Robert Koch-Institut. Durch einen Ausfall eines Webservers beim RKI am Donnerstagnachmittag seien knapp drei Stunden lang bis 17.30 Uhr Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI gestört gewesen, teilte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher am Freitag mit und bestätigte Medienberichte. Die fehlenden Daten sollten automatisch im Laufe des Freitags übermittelt werden und dann in die nächsten aktuellen Zahlen am Samstag einfließen.

(dpa)
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