Verstoß gegen Quarantäne Corona-Infizierter geht in Nürnberg feiern

Nürnberg · In Nürnberg hat ein Corona-Infizierter in einem Nachtclub gefeiert und gegen seine Quarantäne verstoßen. Seitdem versuchen die Behörden, die mehr als 80 übrigen Gäste der Party ausfindig machen.

 In Nürnberg ein Corona-Infizierter in einem Club gefeiert.

In Nürnberg ein Corona-Infizierter in einem Club gefeiert.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Eine Party mit einem Corona-Infiziertem in einem Nürnberger Nachtclub war möglicherweise nicht privat. „Stichproben-Anrufe bei Teilnehmern haben ergeben, dass es wohl keine geschlossene Gesellschaft gewesen ist“, sagte der Sprecher der Stadt Nürnberg, Andreas Franke. Doch das ist eine Voraussetzung für Privatfeiern in Clubs oder Diskotheken.

In dem Club hatte vom 15. auf den 16. August ein Gast mitgefeiert, der sich im Urlaub mit dem Coronavirus infiziert hatte und unter Quarantäne stand. Seitdem versuchen die Behörden, die mehr als 80 übrigen Gäste ausfindig zu machen. Weil die Teilnehmerlisten zum Teil unleserlich, fehlerhaft oder unvollständig waren, gestaltet sich das schwierig.

Deshalb hatte das Landratsamt Fürth über die Medien einen Aufruf gestartet, dass sich alle Kontaktpersonen testen lassen und vorerst isoliert zu Hause bleiben sollen. Dieses ist zuständig, weil der Infizierte aus Fürth kommt. Zwölf Gäste hätten sich daraufhin gemeldet, sagte Sprecher Christian Ell. Den Corona-Infizierten erwartet nach Angaben des Fürther Ordnungsamtes nun ein Bußgeld in Höhe von bis zu 10 000 Euro.

„Illegale Corona-Feiern wie aktuell in Nürnberg sind unverantwortlich und in höchstem Maße rücksichtslos“, sagte der zuständige Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in München. „Wo Appelle an die Vernunft nicht wirken, wird der Rechtsstaat hart durchgreifen.“ Bereits am vergangenen Wochenende hatten die Behörden in Nürnberg nach Angaben der Stadt eine als privat deklarierte Feier aufgelöst, weil die Auflagen nicht erfüllt waren. Polizei und Ordnungsamt wollen die Club-Szene deshalb an den nächsten Wochenenden verstärkt kontrollieren.

(dpa)
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