Skandalöses Urteil Pakistanisches Gericht verurteilt Christen wegen Blasphemie zum Tode

Lahore (Pakistan) · Ein 37-jähriger Christ ist in Pakistan von einem Gericht in der Stadt Lahore wegen Blasphemie gegenüber dem Propheten Mohammed zum Tode verurteilt worden. Religiöse Konflikte haben in Pakistan immer wieder Gewaltexzesse oder harte gerichtliche Strafen zur Folge.

 Symbolfoto.

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Foto: dpa/Arne Dedert

Ein pakistanisches Gericht hat einen Christen wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Der Verteidigungsanwalt Saiful Malook teilte am Donnerstag mit, sein 37-jähriger Mandant sei diese Woche in der ostpakistanischen Stadt Lahore schuldig gesprochen worden, 2013 den islamischen Propheten Mohammed in Text-Nachrichten beleidigt zu haben. Er wolle Berufung einlegen.

Der 37-Jährige sagte im Prozess, dass die Vorwürfe von einem Vorgesetzten erhoben worden seien, nachdem er sich geweigert habe, zum Islam zu konvertieren. Der Vorgesetzte bestritt, seinen Untergebenen zur Konversion gedrängt zu haben. Die Staatsanwaltschaft reichte laut einem Gerichtsdokument Beweise ein, wonach der Christ Text-Nachrichten an den Vorgesetzten geschickt habe, die beleidigende Kommentare gegen den Propheten Mohammed beinhaltet hätten.

Gemäß den pakistanischen Blasphemie-Gesetzen können Menschen wegen Beleidigung des Islam oder religiöser Figuren zum Tode verurteilt werden. Vor einigen Wochen hatte ein pakistanischer Mann einen wegen Blasphemie angeklagten Amerikaner in einem Gerichtssaal in der Stadt Peshawar getötet.

(dpa)
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