Kreuzfahrtschiff von Bonner Reiseveranstalter Passagiere der MS Artania sollen nach Deutschland geflogen werden

Sydney · Der Plan für den Flug von Passagieren eines Kreuzfahrtschiffs von Perth aus war zunächst unsicher. Es gibt aber weniger mutmaßliche Coronavirus-Fälle an Bord als vermutet.

Kreuzfahrtschiff von Bonner Reiseveranstalter: Passagiere der MS Artania sollen nach Deutschland geflogen werden
Foto: dpa/Richard Wainwright

Die australischen Behörden haben den geplanten Ausflug von Hunderten Passagieren eines Kreuzfahrtschiffes vor Fremantle nach Deutschland vorangetrieben. Zuvor hatte ein scheinbar starker Anstieg bei der Zahl der Personen an Bord, die mutmaßlich mit dem neuen Coronavirus infiziert waren, den Plan für den Flug von Perth aus unsicher gemacht. Die Zahl war vermutlich von neun bestätigten Fällen am Freitag auf mehr als 70 mögliche Fälle am Samstagmorgen angestiegen. Nach staatlichen Behördenangaben wurde aber festgestellt, dass nur 46 Personen auf das Virus getestet werden müssen, darunter 30 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder.

Der Regierungschef des australischen Staats Western Australia, Mark McGowan, sagte, vier Charterflugzeuge würden etwa 800 gesunde Passagiere und einige Besatzungsmitglieder zurück nach Europa bringen. „Kreuzfahrtschiffe sind weiterhin die Achillesferse, wenn es darum geht, diese Situation zu managen“, sagte McGowan.

Die „Artania“ ist eines von drei Kreuzfahrtschiffen, die vor Fremantle südlich von Perth lagen. Ein Sprecher der deutschen Botschaft in Canberra teilte mit, Botschafter Thomas Fitschen und Konsulatsvertreter in Perth hätten mit der Bundes- und staatlichen Regierung kommuniziert, um die Passagiere nach Hause zu bringen. Der Sprecher wurde von der Nachrichtenwebsite WAtoday mit den Angaben zitiert, es seien vom Tourbetreiber der „Artania“ Flugzeuge dafür gemietet worden.

Ein weiteres Kreuzfahrtschiff, die „Vasco de Gama“, legte am Freitagabend in Fremantle an. 800 australische Passagiere sollten für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Neuseeländische Passagiere flogen nach Hause. Was aus rund 30 britischen Passagieren werden sollte, die ebenfalls an Bord waren, war zunächst unklar.

Das dritte Kreuzfahrtschiff, die „Magnifica“, lag ohne Covid-19-Patienten an Bord vor Fremantle. Es sollte von dort aufbrechen.

In Australien gab es am Samstagnachmittag (Ortszeit) 3635 bestätigte Coronavirus-Fälle. In 24 Stunden war die Zahl um 469 angestiegen. 14 Menschen sind an der durch das Virus verursachten Krankheit Covid-19 in Australien gestorben.

(dpa)
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