Perseiden und Sommerdreieck Diese Himmelsschauspiele sind im August zu sehen

Bonn · Nach Neowise folgen im August die nächsten Himmelsschauspiele. Ob Sternschnuppenschauer oder weit entfernte Planeten: Die länger werdenden Nächte laden zum Beobachten ein. Wir listen die spannendsten und schönsten Himmelsphänomene in diesem Monat auf.

 Der Nachthimmel im August bietet für Sternbegeisterte viele Beobachtungsmöglichkeiten.

Der Nachthimmel im August bietet für Sternbegeisterte viele Beobachtungsmöglichkeiten.

Foto: dpa/Arnulf Müller

Die Faszination Weltraum ist groß und wächst stetig. Im August ist es wieder soweit, wenn die Perseiden über den Nachthimmel ziehen und Hobbyastronomen und grundsätzlich Sterneninteressierte einlädt, einen Blick nach oben zu werfen.

Sommerdreieck

Das Sommerdreieck ist eines der Sternbilder, die im August am besten zu beobachten sind. Sobald der Himmel dunkler wird, ist die Sternformation zu erkennen. Es setzt sich aus drei Sternen zusammen: Wega, Deneb und Atair. Vor allem die Wega, Teil des Sternbildes Leier, ist einfach zu erkennen. Sie ist der hellste Stern am Sommerhimmel und leuchtet leicht bläulich. Die südliche Spitze des Dreiecks formt Atair, der zum Sternbild Adler gehört. Der letzte Stern, Deneb, ist Bestandteil des Sternbildes Schwan und bildet die östliche Spitze. In richtig dunklen Nächten lässt sich sogar die Milchstraße erahnen, die sich durch das Sommerdreieck zieht. Wenn das Sommerdreieck vormittags hoch im Süden steht, zieht im Osten bereits langsam das Herbstviereck auf.

Perseiden

Vor allem für jene, die sich an Sternschnuppen erfreuen, sind die Nächte im August interessant. Bei den Perseiden handelt es sich um einen jährlich wiederkehrenden Meteorstrom; er ist der Grund für die Menge an Sternschuppen, die im August beobachtet werden können. Ausgelöst wird der Meteorstrom durch den Kometen „Swift-Tuttle“. Seine Laufbahn und die der Erde kreuzen sich vom 10. bis zum 14. August, dabei fliegt die Erde durch die Staubspur des Kometen. Die Staubpartikel des Kometen treten in die Erdatmosphäre ein, verglühen und fliegen dann als Sternschnuppen über den Nachthimmel. Das ist der Auslöser für den wahren Strom an Sternschnuppen in den Nächten vom 11. bis zum 13. August. In diesem Zeitraum können Sternenfreunde bis zu 100 Sternschuppen in der Stunde beobachten. Das geht am besten, wenn man einen dunklen, freien Platz findet und dort in Richtung Osten blickt. Dieses Jahr werden Beobachter allerdings vom Mond gestört. Dunkel genug ist es am 12. und 13. August vor allem zwischen 22 und 24 Uhr. Gegen halb 1 geht dann bereits der Mond auf, der den Himmel wieder erhellt.

Planeten

Neben Sternschnuppen sind auch weit entfernte Himmelskörper diesen Monat gut zu sehen. So zum Beispiel Saturn und Jupiter. Die beiden Planeten sind im südöstlichen Bereich des Himmels, zwischen den Sternbildern Schütze und Steinbock, zu beobachten, sobald sich der Abendhimmel verdunkelt. Zu Beginn des Monats sind die Planeten ab ungefähr 21.15 Uhr zu sehen, gegen Ende des Monats bereits gegen 20.30 Uhr. Als die größten Planeten unseres Sonnensystems bilden sie zwei auffällig helle Lichtpunkte, von denen Jupiter der hellere ist. Wer vor hatte, einer Sternwarte einen Besuch abzustatten, sollte nicht darauf verzichten auch den Saturn zu betrachten. Zu dieser Zeit im Jahr sind seine Ringe besonders gut zu sehen.

Gegen Mitternacht wird ein weiterer Planet am Nachthimmel sichtbar: der Mars. Er erscheint im Südosten und ist die ganze Nacht über zu sehen, bis die Morgendämmerung den Himmel erhellt. Den roten Planeten am Sternenhimmel zu übersehen ist schwierig, da er wesentlich heller leuchtet als der Saturn und auch die Sterne des Sternbildes Fische sind für ihn keine Konkurrenz.

Ebenfalls morgens ist die Venus zu sehen, sie taucht im August bereits gegen 3 Uhr auf. Um diese Uhrzeit wird deutlich, wie hell die Venus tatsächlich ist. Neben Sonne und Mond bildet sie unseren hellsten Himmelskörper. Wer nicht mitten in der Nacht aufstehen möchte, um die Venus zu beobachten, braucht sich nicht sorgen: Sie ist zum Anfang des Monats bis halb 6 Uhr morgens und gegen Ende August bis kurz nach 6 Uhr zu sehen. Besonders interessant wird die Beobachtung der Venus am 14. und 15. August. In diesen Tagen zieht die abnehmende Mondsichel an dem hellen Stern vorbei.

Für Sternenfreunde, die nicht nur das bloße Auge zum beobachten des Nachthimmels nutzen, sondern auch Ferngläser oder Teleskope, sind noch zwei weitere Himmelskörper gut sichtbar. Zu beiden Seiten des Mars sind die Gasriesen Uranus und Neptun zu beobachten. Dabei darf man sich jedoch keine falschen Hoffnungen machen: Der Neptun ist als äußerster Planet unseres Sonnensystems auch durch ein Teleskop nur als Scheibe wahrnehmbar.

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