Album "GIRL" Pharrell Williams erweist sich als großartiger Musiker

25 Sekunden lang süße, von Hans Zimmer arrangierte Streicher - und dann legt Pharrell Williams los. Und 47 Minuten lässt er auf "GIRL" (Sony) dann nicht los. "In honor of the groove and all that surrender to it" heißt es im Eröffnungsstück "Marilyn Monroe".

Und fürwahr, hier wird dem Groove gehuldigt, all den lockeren Beats, die da rufen: "Komm tanzen!" Und dazu singt Williams mit diesem Falsett, das seit dem Überhit "Happy" mehr als radiotauglich ist und ansteckend gute Laune verbreitet.

Und auch wenn er sich auf dem Cover mit gleich drei Model-Schönheiten im Bademantel präsentiert - Macho geht anders und ist auch gar nicht gewollt. Denn während musikalisch dem "groove" gehuldigt wird, sind es in den Texten die Frauen, die angehimmelt werden - beziehungsweise die eine Frau. Weder die Monroe noch Kleopatra noch Johanna von Orléans, sondern das titelgebende "Girl", die Traumfrau, der er verspricht, alles für sie zu tun.

Mit diesem in sich stimmigen, gerade einmal zweiten Solo-Album geht Williams in Sachen künstlerische Entwicklung noch einen Schritt weiter. Als hätte er bislang nicht schon genug erreicht: Zweimal bekam er den Grammy als "Produzent des Jahres", 2004 zusammen mit "Neptunes"-Partner Chad Hugo, zehn Jahre später allein.

Ob solo oder im Team: Williams steckt hinter Erfolgen von Justin Timberlake, Madonna, Frank Ocean oder Miley Cyrus. Im letzten Jahr schuf er mit Daft Punk "Get lucky" und für Robin Thicke "Blurred lines" - zwei Megahits. Über die Jahre ist er so zum Strippenzieher in einem Pop-und-Soul-Imperium geworden.

Vor 30 Jahren saß an einer ähnlichen Stelle Prince: ein eben solches Allroundtalent mit vergleichbarer Stimme, (oft) ebenso durchtanzbaren Alben und einer Heerschar von Künstlern, die auf seine Songschreiber- und Produzentenqualitäten setzten.

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