Seit 1999 vermisst Polizei sucht nach Leichenteilen eines jahrelang Vermissten

Mittenaar/Bischoffen · Vor fast 20 Jahren verschwindet ein damals 36 Jahre alter Mittelhesse. Die Beamten haben keine Hinweise auf ein Verbrechen und schließen die Akten. Doch ein Knochenfund im Wald bringt die Wende in dem Fall.

 Die Polizei sucht nach den sterblichen Überresten eines seit 1999 vermissten Mannes.

Die Polizei sucht nach den sterblichen Überresten eines seit 1999 vermissten Mannes.

Foto: Friso Gentsch/Illustration

Etwa 100 Einsatzkräfte haben ein Waldgebiet in Mittelhessen nach den sterblichen Überresten eines seit 1999 vermissten Mannes abgesucht.

Der 36 Jahre alte Familienvater aus Mittenaar sei damals verschwunden, es hätten sich zunächst jedoch keine Hinweise auf eine Straftat ergeben, sagte ein Polizeisprecher. Im vergangenen Jahr fand dann ein Forstmitarbeiter in einem Wald bei Bischoffen Knochen, die dem Vermissten zugeordnet werden konnten. Die Beamten ermitteln nun wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Die Todesursache sei aber noch unklar.

Ziel der Suchaktion am Samstag war es den Angaben zufolge, weitere Knochenteile zu finden und Hinweise zu den Todesumständen zu bekommen. Neben Polizeibeamten waren auch Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) im Einsatz. Die Suche sollte am Sonntag fortgesetzt werden.

Die Familie des damals 36-Jährigen hatte den Mann im Mai 1999 als vermisst gemeldet. Es folgten umfangreiche Untersuchungen, wie die Ermittler weiter mitteilten. Am Ende habe man aber nicht ausschließen können, dass sich der Mann, der die türkische Staatsangehörigkeit besaß, ins Ausland abgesetzt habe. Die Ermittlungen wurden im Jahr 2000 eingestellt.

Die Wende brachte im vergangenen Jahr der Knochenfund. Es folgten forensische Analysen, bei denen die Beamten unter anderem Genspuren mit offenen Vermisstenfällen abglichen. So habe der 36-Jährige identifiziert werden können.

Polizei und Staatsanwaltschaft nannten aus "ermittlungstaktischen Gründen" keine weiteren Details. Es könnten derzeit auch keine Angaben zu einem möglichen Tatmotiv gemacht werden. Die Ermittlungen liefen "in alle Richtungen". Die Beamten suchen nun Zeugen und haben eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen.

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