Einsatz von ausländischen Hilfskräften Polizeigewerkschaft warnt vor Sicherheitsrisiken an Flughäfen

Bonn · Arbeitsminister Heil will auf ausländische Hilfskräfte zurückgreifen, um die chaotischen Zustände an vielen NRW-Flughäfen in den Griff zu bekommen. Die Polizeigewerkschaft warnt jetzt vor Sicherheitsrisiken.

 Mehrere hundert Menschen stehen am Flughafen Köln-Bonn vor den Sicherheitskontrollen.

Mehrere hundert Menschen stehen am Flughafen Köln-Bonn vor den Sicherheitskontrollen.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor Sicherheitsrisiken beim Einsatz von ausländischen Hilfskräften an den Flughäfen. Der GdP-Vorsitzende für die Bundespolizei, Andreas Roßkopf, sagte gegenüber unserer Redaktion, Hilfskräfte aus dem Ausland für die Gepäckabfertigung einzusetzen, sei eine Möglichkeit. „Wir warnen aber davor, dies auch auf die Luftsicherheit auszuweiten.“

Auf die Schnelle sei es in diesem Bereich nicht möglich, neues Personal zu rekrutieren. „Das wäre aus Sicherheitsgründen fatal. Wir sprechen über Personen, die intensiv sicherheitstechnisch überprüft und eingewiesen werden müssen. Das dauert eine gewisse Zeit.“ Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte angekündigt, angesichts der Lage an den Flughäfen die Einreise von dringend benötigtem Personal aus dem Ausland für eine vorübergehende Tätigkeit in Deutschland ermöglichen zu wollen. Durch den Mangel an ausgebildetem Fachpersonal kam es an den Flughäfen in NRW zum Ferienbeginn zu stundenlangen Wartezeiten.

Roßkopf betonte weiter: „Die Sicherheit an Flughäfen muss wieder Aufgabe der Bundespolizei werden.“ Wirtschaftliche Interessen dürften keine Rolle bei der Luftsicherheit spielen, so der GdP-Vorsitzende. Dazu sei man derzeit „im sehr engen Austausch mit dem Bundesinnenministerium“.

Gegen die Personalnot an den Flughäfen in Deutschland will die Bundesregierung die Möglichkeit zur befristeten Anstellung ausländischer Hilfskräfte schaffen. Das hatte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der „Bild am Sonntag“ („BamS“) angekündigt. „Dabei wollen wir jede Form von Sozialdumping und Ausbeutung ausschließen. Die Arbeitgeber müssen Tariflohn zahlen und für die befristete Zeit anständige Unterkünfte bereitstellen.“

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(ga, mit dpa)
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