Roboter als Kunst Promi-Geburtstag vom 14. Dezember 2018: Mark Pauline

Berlin · Er ist der Maschinen-Mann der Kunst: Mark Pauline konstruiert gewaltige Roboter, die sich nicht selten selbst zerstören.

 Die Skulptur "Pitching Machine" von Mark Pauline in der Galerie Marlborough Contemporary in New York.

Die Skulptur "Pitching Machine" von Mark Pauline in der Galerie Marlborough Contemporary in New York.

Foto: Johannes Schmitt-Tegge

Mark Pauline ist Autodidakt und einer der großen Außenseiter der Kunst: Die Präsentationen seiner spektakulären Arbeiten ist immer ein gewaltiges visuelles Spektakel, bei dem Feuer, Lärm und Zerstörung im Mittelpunkt stehen.

Mit klobigen, stampfenden und teils furchteinflößenden Stahlrobotern setzt der US-Künstler der aalglatten und benutzerfreundlichen Technologie aus dem Silicon Valley etwas entgegen. Sein Material findet er überall: So hat er beispielsweise Überbleibsel aus dem Weltraum-Thriller "Gravity" neues Leben eingehaucht.

Zuletzt zeigte der in San Francisco lebende Pauline, der heute 65 Jahre alt wird, acht seiner "kinetischen Skulpturen" in der Galerie Marlborough Contemporary in New York. Die Maschinen seien ein "robuster Kontrapunkt zur Komfort-App und zum reibungsfreien Kapitalismus" der Technologie-Konzerne in Kalifornien, hieß es zur Ausstellung.

Im Zuge des beginnenden Tech-Booms gründete Pauline 1979 die Survival Research Laboratories (SLR), die eigenen Angaben zufolge "gefährliche und beunruhigende mechanische Präsentationen" bieten.

Während der Tech-Sektor sich in Richtung "Kleiner, schneller und sauberer" bewege, halte Pauline an einer vermenschlichten Vision von Maschinen mit organischem Innenleben fest. "Seine Roboter sind aus rohem und abgenutztem Stahl gebaut und schlingern, beben und schlagen ein, anstatt mühelos zu gleiten. Sie sind ineffizient und fehlbar und opfern sich selbst so leicht, wie sie kaputt gehen."

Dabei ist Mark Pauline ein Mann mit Humor, den das Seltsame schon immer begeisterte: "Ich liebe es, wenn man etwas Praktisches nimmt und etwas Lächerliches damit macht", sagte er im Interview mit der Online-Plattform "Artsy". Oder etwas Kurioses: In den 80er Jahren ließ Pauline in einem New Yorker Nachtclub Maschinen "in den Ring steigen" und gegeneinander antreten. Eines seiner kinetischen Kunstwerke wurde dabei von seinem Meerschwein Stu "kontrolliert".

Er habe seine Kunst immer auch als eine Art Comedy-Akt gesehen, sagte Pauline der "New York Times", "wenn es vielleicht auch nicht die Art ist, die Leute komisch finden."

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