Prozess um Anbau von Cannabis: Angeklagter schweigt

Düsseldorf · Bei dem Anblick müssen den Fahndern die Augen übergegangen sein: 2700 Cannabis-Pflanzen und kiloweise Marihuana wurden in einer Halle in Düsseldorf entdeckt. Zu Prozessbeginn gab sich der Angeklagte zugeknöpft - was das Gericht wiederum erstaunte.

 Hanf-Pflanzen (Cannabis) wachsen in einem Garten.

Hanf-Pflanzen (Cannabis) wachsen in einem Garten.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Mit einem schweigsamen Angeklagten hat in Düsseldorf ein Prozess um den Anbau und Verkauf von Drogen im großen Stil begonnen. Der 39-Jährige wolle zunächst weder Angaben zur Person noch zur Sache machen, teilte sein Anwalt zum Prozessbeginn am Mittwoch mit. Der Mann soll eine professionelle Indoor-Cannabisplantage betrieben und mit Drogen gehandelt haben.

In einer von ihm angemieteten Halle auf dem Gelände des früheren Düsseldorfer Schlachthofs war eine gewaltige Rauschgift-Plantage entdeckt worden. Bei einer Razzia im Frühjahr 2016 wurden 2700 Pflanzen und knapp 90 Kilogramm Marihuana im Verkaufswert von knapp einer halben Million Euro sichergestellt. Das Schweigen des Angeklagten quittierte das Gericht "angesichts der Beweislage" mit Erstaunen. Dem Mann droht eine mehrjährige Haftstrafe. Drei weitere Verhandlungstage sind geplant.

Nach dem Auffliegen der Plantage war der Angeklagte zunächst nicht auffindbar. Durch Zufall wurde er entdeckt. Ein Polizist erkannte ihn und verfolgte ihn bis zu seiner Wohnung, wo er festgenommen wurde.

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