Rätselhafte Fehlsendung: Kokain in UN-Post aufgetaucht

New York · War es eine raffinierte Bande oder waren es die dümmsten Schmuggler der Welt? In der Poststelle der Vereinten Nationen sind 16 Kilo Kokain aufgetaucht. Die Schmuggler hatten auf der gefälschten Diplomatenpost anscheinend die Adresse vergessen.

 Die Fahne der UN in New York.

Die Fahne der UN in New York.

Foto: dpa

Fast 16 Kilogramm Kokain sind in der Poststelle des UN-Hauptquartiers in New York aufgetaucht. Das Rauschgift mit einem Straßenwert von mehreren Millionen Dollar war in zwei Beuteln verpackt, die offenbar für Diplomatenpost gehalten werden sollten, sagte ein UN-Sprecher. Der Fund gibt Rätsel auf. Die Ermittler vermuten, dass sich die Adressaufkleber gelöst haben - oder die Schmuggler schlicht vergessen haben, sie aufzukleben.

Die beiden Säcke waren ohne Adresse und Absender. Die Post hatte sie bei den Vereinten Nationen abgeliefert, weil auf den weißen Säcken ein UN-Symbol prangte. "Es sieht so aus, dass die DHL-Boten wegen der fehlenden Adresse dachten: "Tja, da ist ein UN-Symbol drauf, also schicken wir es zur UN. Sollen die doch herausfinden, wo das hin soll"", sagte Paul Browne von der New Yorker Polizei.

In der Poststelle merkten die Mitarbeiter rasch, dass die aus Mexiko-Stadt stammenden weißen Säcke anders aussahen als die hellblauen und mit einem Schloss versehenen Beutel, mit denen sonst Diplomatenpost verschickt wird - und die nicht kontrolliert werden dürfen. Zudem war das UN-Logo schlecht nachgemacht. Eine Überprüfung brachte dann 14 Bücher zutage - jedes ausgehöhlt und mit 1,2 Kilo Kokain im Inneren.

Die Sendung war schon vor fast zwei Wochen in der UN-Poststelle aufgetaucht, die Weltorganisation ging damit aber erst am Donnerstag (Ortszeit) an die Öffentlichkeit. UN-Sprecher Martin Nesirky sagte, dass der Fund "in keiner Beziehung zu den Vereinten Nationen" stehe. Die Säcke seien zwar auf UN-Gelände gefunden worden, wurden aber nicht aus einer anderen UN-Behörde verschickt. Deshalb ermittle federführend die New Yorker Polizei und nicht die Sicherheitsbehörde der UN.

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