160 Urlauberflüge in der kommenden Woche Berlin hebt Reisewarnung für die Kanaren auf

Madrid · Nachdem die Corona-Ansteckungen auf den Kanarischen Inseln stark zurückgegangen sind, heben Berlin und London die Reisewarnung für das Ferienparadies auf. Sollte ein Urlauber doch erkranken, will die kanarische Regierung die Behandlungskosten übernehmen.

 Die Reisewarnung für die kanarischen Inseln wurde aufgehoben. Fuerteventura gehört auch zu den Orten, die deutsche Urlauber nun wieder anfliegen können, ohne in Quarantäne zu müssen. (Symbolfoto)

Die Reisewarnung für die kanarischen Inseln wurde aufgehoben. Fuerteventura gehört auch zu den Orten, die deutsche Urlauber nun wieder anfliegen können, ohne in Quarantäne zu müssen. (Symbolfoto)

Foto: dpa-tmn/Manuel Meyer

Corona-Lichtblick in Spanien: Nachdem die Ansteckungen auf den Kanarischen Inseln stark zurückgingen, heben Berlin und London die Reisewarnung für das Ferienparadies von diesem Wochenende an auf. Deutschland und Großbritannien sind die beiden wichtigsten Herkunftsländer des internationalen Tourismus auf den Vulkaninseln. Damit fällt für deutsche wie britische Kanaren-Urlauber die Quarantäne- und Testpflicht nach der Heimreise weg.

Die 7-Tage-Inzidenz auf den Kanaren befindet sich seit Tagen unter dem Risikogrenzwert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner. Damit stehen diese Inseln derzeit sehr viel besser da als Mallorca und alle anderen Regionen Spaniens. Und auch verglichen mit Deutschland, Österreich oder der Schweiz ist das statistische Ansteckungsrisiko auf den Kanaren momentan eher gering.

Die Entwarnung kommt pünktlich zu Beginn der Hauptsaison auf den „Inseln des ewigen Frühlings“, die wegen ihres milden Klimas vor allem im Spätherbst und Winter angeflogen werden. Tui, Europas größter Reiseveranstalter, hatte wegen der Besserung der Lage bereits Anfang Oktober sein Reiseprogramm für die Kanaren wieder aufgenommen.

Unterdessen sieht es im restlichen Spanien alles andere als gut aus: Die Infektionen steigen, deswegen bleibt die deutsche wie auch die britische Reisewarnung für alle übrigen spanischen Regionen bestehen. Die nationale Regierung meldete zuletzt landesweit nahezu 21.000 neue Corona-Fälle in 24 Stunden.

Die kanarische Regionalregierung feierte derweil das Ende der Reisewarnung als „fantastische Nachricht“. Für kommende Woche seien bereits mehr als 160 Urlauberflüge programmiert, hieß es.

Tui wie auch andere Ferienanbieter hatten nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie die generelle Reisewarnung für die Kanarischen Inseln für übertrieben hielten. Denn die auf dem Archipel registrierten Virusausbrüche hatten vor allem die größeren Inselstädte betroffen, aber nicht die meist außerhalb liegenden Touristenorte. Tui-Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen: „Es gibt keinen sachgerechten Grund, auf den Düsseldorfer Markt oder in Frankfurt über die Zeil zu gehen, aber nicht am Strand von Fuerteventura zu spazieren.“

Nach Ausbruch der zweiten Corona-Welle im August und September waren die Buchungen auf den traumhaften Vulkaninseln weitgehend zum Stillstand gekommen. Anfang September hatte Deutschland eine Reisewarnung für die Inselgruppe ausgesprochen. Großbritannien hatte bereits einen Monat zuvor ein Reiseveto verhängt. Viele Hotels und Restaurants mussten schließen. Zehntausende Mitarbeiter des Hotel- und Gaststättengewerbes wurden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt.

Die Inseln leben vom Tourismus. Es ist der wichtigste Wirtschaftszweig auf dem Archipel. In 2019 kamen noch 13,1 Millionen ausländische Urlauber. In 2020 gingen die Besucherzahlen wegen der Corona-Beschränkungen bisher um mehr als 60 Prozent zurück.

Übrigens: Sollte es bei einem Urlauber doch zu einer Corona-Erkrankung kommen, verspricht die kanarische Regierung, für alle Behandlungskosten aufzukommen. Dafür sei eine Versicherung abgeschlossen worden, die Arzt- und Krankenhauskosten abdecke. Auch Aufwendungen für eine eventuelle Verlängerung des Aufenthaltes wegen eQuarantänemaßnahmen seien eingeschlossen. Einen ähnlichen Covid-Reiseschutz sichert auch Tui den Kunden zu.

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