Rheinkirmes in Düsseldorf Schützen prüfen Umbenennung der „Größten Kirmes am Rhein“

Düsseldorf · „Größte Kirmes am Rhein“ ist der etwas sperrige aber offizielle Titel des Volksfestes in Düsseldorf, zu dem jedes Jahr rund 4 Millionen Menschen kommen. Die St. Sebastianus-Schützen prüfen als Ausrichter jetzt die Umbenennung - der neue Titel wäre ein nahe liegender.

 Besucher laufen über die Kirmes in Düsseldorf.

Besucher laufen über die Kirmes in Düsseldorf.

Foto: dpa/Martin Gerten

Es ist eins der erfolgreichsten Volksfeste in Nordrhein-Westfalen: In diesem Jahr könnte die „Größte Kirmes am Rhein“ erstmals offiziell „Rheinkirmes Düsseldorf“ heißen. Die St. Sebastianus-Schützen als Organisatoren prüfen zurzeit die Umbenennung, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Schützen-Chef Lothar Inden sagte der dpa: „Noch ist keine Entscheidung gefallen, aber es gibt dahingehende Überlegungen. Wir sind noch in entsprechenden Gesprächen.“ Tatsächlich haben die Schützen bereits die Wortkombination „Rheinkirmes Düsseldorf“ beim Patent- und Markenamt zum Schutz angemeldet (Az. 3020190108023). Das Verfahren läuft noch. Parallel haben sich die Schützen die Internet-Adresse „rheinkirmes-duesseldorf.de“ gesichert. Unter der Adresse „rheinkirmes.com“ betreibt eine Privatperson seit Jahren eine inoffizielle Seite mit Informationen über das Volksfest.

Laut dem Fachmagazin „Kirmes & Park-Revue“ planen die Schützen, die Werbung für das diesjährige Volksfest bereits unter „Rheinkirmes“ laufen zu lassen. Auf der Internet-Seite der städtischen Tourismus-Agentur werden für das Fest vom 17. bis 26. Juli beide Bezeichnungen verwendet. Im Volksmund heißt das Volksfest seit jeher „Rheinkirmes“ oder „Oberkasseler Kirmes“.

Der bisher gültige offizielle Titel hat eine gewisse Tradition: „Seit den 1970er Jahren entwickelte sich der Name Größte Kirmes am Rhein, welcher der gestiegenen Bedeutung des Festes Rechnung trägt“, heißt es auf der offiziellen Internetseite der Schützen. Seit 1901 werde sie auf der Festwiese im linksrheinischen Stadtteil Oberkassel ausgerichtet. „Mit fast vier Millionen Besuchern aus dem In- und Ausland ist die Größte Kirmes am Rhein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt Düsseldorf“, so die Organisatoren.

Für den Experten Matthias Johannes Bauer, Professor für Kommunikationsmanagement an der Düsseldorfer IST-Hochschule, wäre der neue Name der bessere: „Erfolgreiche Marken bleiben in den Köpfen der Menschen hängen. Den bisherigen Namen der Kirmes verwendet meinem Eindruck nach niemand in Düsseldorf.“ Er wirke sperrig und zu unspezifisch. „Es liegt eine große Chance darin, den Namen jetzt so zu ändern, wie ihn die meisten Düsseldorfer auch tatsächlich gebrauchen“, sagt der Fachmann. „Das kann die Marke sicherlich pushen und die Kirmes als Wirtschaftsfaktor weiter stärken.“

(dpa)
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