Solidarität mit den Protesten in den USA Rund 50.000 demonstrierten in Wien gegen Rassismus

Wien · Zehntausende demonstrieren in Wien auf dem Platz der Menschenrechte gegen Rassismus in den USA und in Österreich. Die Corona-Abstandsregel wurden dabei weitgehend missachtet.

 Demonstranten in Wien nehmen mit Schildern am «Black Lives Matter»-Protest teil.

Demonstranten in Wien nehmen mit Schildern am «Black Lives Matter»-Protest teil.

Foto: dpa/Hans Punz

In Wien haben zehntausende Menschen gegen Rassismus demonstriert. Die Demonstranten riefen am Donnerstag auf dem Platz der Menschenrechte auf Englisch "Black lives matter" ("Das Leben von Schwarzen zählt") und "I can't breathe" ("Ich kann nicht atmen") und knüpften damit an die derzeitigen Massenproteste in den USA an.

"I can't breathe" hatte der bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Stadt Minneapolis getötete Afroamerikaner George Floyd vergeblich gestöhnt. Sein Tod Anfang der vergangenen Woche hatte die Demonstrationen entfacht. "Black lives matter" ist der Slogan einer bereits seit Jahren bestehenden US-Protestbewegung gegen Rassismus und exzessive Polizeigewalt.

Die Polizei bezifferte die Zahl der Demonstrationsteilnehmer in Wien auf 50.000. Es handelte sich um eine der größten Demonstrationen in der österreichischen Hauptstadt der vergangenen Jahre. Es gebe in der ganzen Welt einen "systematischen Rassismus", auch in Österreich, sagte die 21-jährige Demonstrantin Katharina Kohl. Der Slogan "Black lives matter" war nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA auch in Blinkschrift auf einem Polizeifahrzeug zu lesen.

Die wegen des Coronavirus geltende Regel von 1,50 Meter Abstand wurde bei der Demonstration weitgehend missachtet. Viele Teilnehmer trugen jedoch Atemschutzmasken. In den vergangenen Tagen hatten auch in anderen europäischen Hauptstädten Anti-Rassismus-Proteste stattgefunden.

(AFP)
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