29. Februar Warum 2020 ein Schaltjahr ist - und was sich dadurch ändert

Bonn · Das Jahr 2020 hat einen Tag mehr, es ist ein Schaltjahr. Warum es bis auf wenige Ausnahmen alle vier Jahre den 29. Februar gibt und welche Auswirkung das auf die Bräuche im Rheinland hat - eine Übersicht.

 Der 29. Februar fällt in diesem Jahr auf einen Samstag.

Der 29. Februar fällt in diesem Jahr auf einen Samstag.

Foto: picture alliance / dpa/Oliver Berg

Ein Jahr ist nach dem Kalender, den wir kennen, die Zeit, in der die Erde die Sonne einmal umrundet. Genau genommen braucht die Erde dafür aber nicht 365 Tage, sondern 365 Tage, fünf Stunden und 49 Minuten. Damit sich die Jahreszeiten in unserem Kalender auf lange Sicht nicht verschieben, fügen wir (fast) alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag ein: den 29. Februar. So auch in diesem Jahr.

Wie sich ein Schaltjahr berechnen lässt

Damit aber nicht genug. Würde es alle vier Jahre einen Schalttag geben, würde sich über die Zeit trotzdem eine leichte Verschiebung im Kalender ergeben. Daher wurde eine zusätzliche Regel eingeführt: Kein glattes Hunderterjahr kann ein Schaltjahr sein, es sei denn, es ist durch 400 teilbar.

Mit dieser Regel kann man nachrechnen, welche Jahre Schaltjahre sind - und welche nicht:

  • Ein Schaltjahr lässt sich durch die Zahl 4 teilen
  • Ein Schaltjahr ist nicht durch 100 teilbar, es sei denn, es lässt sich auch durch 400 teilen.

Einfacher ausgedrückt bedeutet das, dass im Verlauf von 400 Jahren drei Schaltjahre entfallen.

Was ist im Schaltjahr anders?

Abgesehen davon, dass der Februar in einem Schaltjahr 29 Tage hat und das Jahr somit 366 Tage, ändert sich nicht viel. Im Rheinland gibt es aber eine Besonderheit: Die Geschlechterrollen sind in einem Schaltjahr beim Mai-Brauch traditionell vertauscht. Während in „normalen“ Jahren die Männer den Frauen in der Nacht auf den 1. Mai einen Maibaum aufstellen, sind in Schaltjahren die Frauen an der Reihe.

Gabriele Dafft, Volkskundlerin am LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, erklärt das so: „Durch das Schaltjahr wird die Ordnung im Jahr sozusagen in Unruhe gebracht. Das hat man dann auch auf den Brauch übertragen.“ Der Brauch, die Geschlechterrollen zu tauschen, habe sich allerdings erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt, sagt sie.

Übrigens dürfen sich rund 55.000 Deutsche in diesem Jahr wieder freuen: Sie wurden am 29. Februar geboren und können ihren Geburtstag am richtigen Tag feiern. Und da der 29. Februar in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, kann die Party ausgiebig gefeiert werden.

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