Sehnsucht in Corona-Zeiten Achtjähriger bittet Polizei um Hilfe, weil er seine Oma vermisst

Konstanz · Ein achtjähriger Junge aus der Schweiz vermisst seine Oma so sehr, dass er die Bundespolizei in Konstanz um Hilfe bittet. Womit er nicht gerechnet hat: Die Polizei reagiert mit einer rührenden Antwort.

 Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz trennt derzeit den achtjährigen Benjamin und seine Oma (Symbolbild).

Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz trennt derzeit den achtjährigen Benjamin und seine Oma (Symbolbild).

Foto: dpa/Ennio Leanza

Das Coronavirus hat die Welt derzeit voll im Griff. Kontaktverbote und weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus regeln das öffentliche Leben. Doch besonders Kindern fällt es schwer, auf ihre Freunde und Verwandte zu verzichten - vor allem auf Oma und Opa.

Wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtet, wandte sich der achtjährige Benjamin aus der Schweiz an die Kollegen in Konstanz, weil er seine Oma so sehr vermisse. Zusätzlich lieferte er auch gleich eine Idee für den Kampf gegen Corona mit. Benjamins Problem: Seine Großmutter wohnt in Deutschland und wegen der herrschenden Einreisebeschränkungen in Europa kann er sie im Moment nicht besuchen.

Der Achtjährige hat einen Vorschlag. Er bittet seine Mutter, eine E-Mail mit folgendem Wortlaut an die Polizei zu übermitteln:

„Liebe forscher und Zöllner, Ich bin Benjamin, 8 Jahre alt. ihr könnt, ein Metalldetektor erfinden, der Coronaviren findet. Damit ihr sehen könnt ob die Leute Coronavirus haben oder nicht damit die Leute über die Grenze können. Dann kann ich wieder zu meiner Oma. Viele grüsse Benjamin“.

Die Bundespolizei antwortet mit einer rührenden Nachricht

Womit Benjamin und seine Mutter wohl nicht gerechnet hatten: Die Polizei antwortet dem Jungen mit einer rührenden Nachricht, die ihm die aktuelle Situation erklären und Hoffnung machen soll:

„Lieber Benjamin, damit wir alle gesund bleiben, muss auch die Polizei gerade noch mehr arbeiten als sonst. Und auch wir können unsere Omas und Opas zurzeit nicht besuchen. Das liegt aber nicht nur daran, dass wir gerade so viel arbeiten müssen - außerdem wollen wir unsere Omas und Opas ja schützen, damit sie nicht krank werden. Deswegen halten auch wir Abstand zu ihnen. Das ist ganz schön doof für alle. Aber wir sind gar nicht so doll traurig. Denn wichtig ist, dass unsere Omas und Opas gesund bleiben.“

Weiterhin schreibt die Polizei:

„Wir können mit ihnen ja Briefe schreiben und telefonieren. Manche Menschen können sich auch mit dem Handy unterhalten und dabei sogar ein Video machen. So kann man sich wenigstens aus der Entfernung sehen. Aber wir alle hoffen natürlich, dass wir bald wieder so leben können wie früher. Und uns in die Arme nehmen können. Und als Polizist verspreche ich Dir, dass das auch wieder so kommen wird. Wir müssen nur etwas Geduld haben. Die vielen tollen Ärzte und auch alle anderen Menschen, die jetzt so viel arbeiten müssen, haben alles unter Kontrolle. Auch die Polizei in der Schweiz und in Deutschland macht alles, damit du dich sicher fühlen kannst. Du musst dir also keine Sorgen machen.

Wir haben jetzt ganz lange darüber nachgedacht, ob das mit deiner Idee so klappt. Wir finden das total klasse, dass du uns so einen guten Tipp gegeben hast. Wir wollen mal einen Arzt fragen. Weil die ja alles ganz genau wissen mit dem Virus. Aber auch dann, wenn der Arzt sagt, dass das mit dem Detektor am Ende doch nicht so ganz funktioniert: Wir sind sehr glücklich über jede Idee von dir!

Bitte bleib’ gesund - und Grüße bitte auch die Oma von der Bundespolizei.“

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