Unglück am Lago Maggiore Warum der Betreiber der Seilbahn das Notbremssystem bewusst ausschaltete

Rom · Der Inhaber und zwei Mitarbeiter gestehen, das Notbremssystem der Seilbahn am Lago Maggiore ausgeschaltet zu haben. Der Hauptbeschuldigte räumt die Vorwürfe ein, sieht sich aber auch als Opfer einer „Medienkampagne“. Die Hintergünde.

 Beim Absturz einer Gondel einer Seilbahn am norditalienischen Lago Maggiore haben 14 Menschen ihr Leben verloren.

Beim Absturz einer Gondel einer Seilbahn am norditalienischen Lago Maggiore haben 14 Menschen ihr Leben verloren.

Foto: dpa/Uncredited

Es war Mittwochmorgen vor Morgengrauen, als die Ermittler Luigi Nerini in das Untersuchungsgefängnis von Verbania brachten. Nerini ist 56 Jahre alt, verheiratet, er hat zwei erwachsene Kinder. Nerinis Großvater und Vater betrieben bereits die Seilbahn von Stresa am Lago Maggiore hinauf auf den Monte Mottarone. Nerini ist heute der Inhaber der Betreibergesellschaft Ferrovie del Mottarone. Für die Ermittler ist er einer der drei Verantwortlichen für das Unglück, bei dem am Sonntag 14 Menschen ihr Leben verloren. Dabei war die mit 15 Menschen besetzte Kabine der Bergbahn am Mottarone abgestürzt. Nur ein fünfjähriger Junge aus Israel überlebte schwer verletzt.