Shell-Raffinerie: Chemikalie vor Wochen ausgetreten

Köln · Wieder Panne bei Shell. Der Vorfall in der riesigen Reaffinerie wird nur mit Verzögerung bekannt. Aber auch die Bezirksregierung sieht keine Gefahren.

Bei einer neuen Panne in der Rheinland-Raffinerie von Shell im Kölner Süden ist Anfang des Monats ein Kohlenwasserstoff-Gemisch ausgelaufen. Das Unternehmen und die Bezirksregierung bestätigten am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des WDR. Der Vorfall habe sich bereits am 7. Mai ereignet.

Von einer Information der Öffentlichkeit sah das Unternehmen nach Angaben des Sprechers ab, weil es nicht von einer Gefährdung für Umwelt und Bevölkerung ausgegangen sei. "Wir haben nichts verheimlicht", fügte der Sprecher hinzu. Shell informierte die zuständige Bezirksregierung umgehend noch in der Nacht des Zwischenfalls, wie auch ein Sprecher der Behörde bestätigte.

Ursache für die Panne sei eine Verkettung von Umständen gewesen, berichtete der Unternehmenssprecher. Ein Pumpe sei ausgefallen, in einem Ersatztank funktionierte die Füllanzeige nicht, so dass er überlaufen konnte. Es ging um etwa 2000 Liter, die Hälfte davon Wasser. Eine höchstens 240 Quadratmeter große Fläche sei von dem Austritt der Chemikalie betroffen gewesen, sagte der Shell-Sprecher.

Die Bezirksregierung bestätigte, dass Shell dabei sei, den verunreinigten Boden ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Firma solle jedoch verpflichtet werden, eine derartige Überfüllung von Behältern zu verhindern. In der Raffinerie - der größten in Deutschland - hat es in den vergangenen Jahren mehrere Zwischenfälle mit teilweise erheblichen Folgen für die Umwelt gegeben.

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