Nach Corona-Ausbruch Stadt Hamm untersagt erste Familienfeiern

Hamm · Die Stadt Hamm macht Ernst in Sachen Corona-Eindämmung: Mit Hilfe einer neuen Verfügung hat sie jetzt die ersten Familienfeiern verboten. Ein Massenausbruch wie vor drei Wochen bei einer Großhochzeit soll sich nicht wiederholen.

 Die Stadt Hamm hat die ersten privaten Feiern verboten.

Die Stadt Hamm hat die ersten privaten Feiern verboten.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Zur Eindämmung der Corona-Welle in Hamm hat die Stadt schon drei private Feiern untersagt. Es handele sich um zwei Junggesellinnenabschiede und eine Verlobungsfeier, sagte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Grundlage der Untersagung sind die Bestimmungen einer neuen Allgemeinverfügung der Stadt. Sie war nach dem starken Anstieg der Fallzahlen infolge einer Großhochzeit Anfang der Woche in Kraft gesetzt worden. Die Verfügung sieht für private Feiern mit 51 bis 150 Teilnehmern eine Genehmigungspflicht vor. Feiern mit 25 bis 50 Teilnehmern müssen angezeigt werden. Laut Hunsteger-Petermann lagen bis Donnerstagmittag bereits mehr als 70 Anträge und Anzeigen vor.

Für Fragen zum Thema private Feiern hat die Stadt eine eigene Hotline eingerichtet. Dem Oberbürgermeister zufolge beantworten dort allein fünf Mitarbeiter die Fragen der Bürger.

Als Auslöser der dortigen Corona-Welle mit derzeit knapp 200 Infizierten gilt eine Großhochzeit und damit verbundene weitere Feste, die Anfang September in Hamm und Dortmund und eine Woche später in Werl stattgefunden hatten. Laut einem Stadtsprecher war auch das Hochzeitspaar infiziert.

Um die weitere Ausbreitung einzudämmen, haben die Behörden neben der Anzeige- und Genehmigungspflicht für Feiern noch weitere Einschränkungen angeordnet. So dürfen sich derzeit nur maximal fünf Personen oder Angehörige von zwei Haushalten gemeinsam im öffentlichen Raum aufhalten. Auch wurde die Maskenpflicht im Unterricht wieder eingeführt. In der Bevölkerung würden die Maßnahmen „sehr akzeptiert“, sagte Hunsteger-Petermann.

In Hamm befanden sich am Donnerstag nach Angaben des Stadtsprechers knapp 2000 Menschen in Quarantäne. Deren Einhaltung kontrolliere die Stadt etwa mit Anrufen auf dem Festnetz. „Mir ist bisher nicht bekannt, dass sich jemand nicht daran hält“, so Hunsteger-Petermann.

Am Sonntag muss sich der langjährige Oberbürgermeister in einer Stichwahl dem Wählervotum stellen. In der ersten Runde hatte der dienstälteste OB in NRW 37,4 Prozent der Stimmen erhalten. SPD-Herausforderer Marc Herter kam auf 40,7 Prozent.

In Emsdetten (Kreis Steinfurt) beginnen am Freitag die Corona-Tests bei den Mitarbeitern eines Geflügelverarbeiters, bei dem 26 Mitarbeiter positiv getestet worden waren. Teams des Kreises wollen bei allen rund 300 Mitarbeitern und weiteren rund 200 Kontaktpersonen vorwiegend aus dem häuslichen Umfeld Abstriche nehmen. Die Ergebnisse werden Samstagnachmittag erwartet.

(dpa)
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