Griechische Behörde Steuerfahnder mit Pfannkuchenteig übergossen

Athen · Ein wütender Inhaber einer Cafeteria auf der griechischen Ferieninsel Lefkada wollte gegen die seiner Ansicht nach ständige Kontrollen der Beamten der zuständigen Behörde AADE protestieren.

Griechische Steuerfahnder werden bei Kontrollen von Ladenbesitzern oder Restaurantbetreibern immer wieder angegriffen. „Einige glauben, mit Beschimpfungen, Handgreiflichkeiten und anderen Attacken entkommen zu können“, sagte der Chef der Steuerfahndungsbehörde, Giorgos Pitsilis, am Samstag im griechischen Radio. Nach seinen Angaben hatte Freitagabend ein wütender Inhaber einer Cafeteria auf der griechischen Ferieninsel Lefkada zwei Steuerfahnder mit Pfannkuchenteig übergossen.

Damit wollte der inzwischen festgenommene Mann gegen die seiner Ansicht nach ständigen Kontrollen der Beamten der zuständigen Behörde AADE protestieren. Auch mehrere Medien berichteten über den Fall. „Wir lassen uns nicht einschüchtern“, sagte Pitsilis.

In Griechenland versucht der Staat, die weit verbreitete Steuerhinterziehung - besonders bei Umsatz- und Mehrwertsteuer - mit sogenannten Steuerfahnder-Patrouillen zu erfassen. Beamte des Finanzministeriums geben sich als Kunden aus und zeigen Betriebe an, die keine Quittungen ausgeben. Dabei kommt es immer wieder zu Streitigkeiten mit den kontrollierten Ladenbesitzern und in einigen Fällen zu Attacken gegen die Steuerfahnder. Die Schattenwirtschaft in Griechenland entspricht laut einer jüngsten Studie der Universität Tübingen in etwa 21,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes (dpa).

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