Terror-Alarm in Brüssel Student misst Strahlung und löst Terroralarm in Brüssel aus

Brüssel · Ein Gürtel mit Kabeln und ein Mantel im Hochsommer: Wegen seiner ungewöhnlichen Kleidung wird ein Mann in Brüssel für einen potenziellen Attentäter gehalten. Die Polizei rückt zu einem Großeinsatz aus.

Ein Student hat mit Strahlenmessungen in der Brüsseler Innenstadt einen fünf Stunden dauernden Anti-Terror-Einsatz der Polizei ausgelöst. Weil der junge Mann trotz Sommerhitze einen langen Mantel trug und sich verdächtig verhielt, meldeten ihn mehrere Passanten am Mittwochmittag den Sicherheitskräften. Als die Polizei den Mann aufforderte, den Mantel zu öffnen, kam ein Gürtel zum Vorschein, von dem Kabel herabhingen. Die Polizei sperrte daraufhin mehrere Straßen im Stadtzentrum ab. Am Abend teilte ein Sprecher dann mit, der Mann habe wohl lediglich Strahlungsmessungen machen wollen.

Auf Bildern vom Einsatzort in der Nähe der größten Einkaufsstraße Brüssels war zu sehen, wie ein Mensch mit verschränkten Armen auf dem Boden einer Seitenstraße kniet und Polizisten ihre Waffen auf ihn richten. Am Nachmittag wurden Roboter zur Vernichtung von Sprengstoff auf einen möglichen Einsatz vorbereitet.

Warum der Verdächtige nicht schneller als ungefährlich identifiziert werden konnte, blieb zunächst unklar. Da er sich während des Polizeieinsatzes „sehr passiv und sehr verdächtig“ verhielt, soll er nun zumindest einen Teil der Kosten übernehmen. Man habe ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, teilte ein Polizeisprecher mit.

Am 22. März hatten Selbstmordattentäter mit den Anschlägen am Brüsseler Flughafen sowie in einer Metrostation in der Innenstadt 32 Menschen mit in den Tod gerissen. Seitdem vergeht kaum eine Woche ohne neue Großeinsätze der belgischen Polizei. Zum Nationalfeiertag am Donnerstag hat die Polizei die Bevölkerung dazu aufgerufen, keine großen Taschen und Rucksäcke zu den Veranstaltungen mitzubringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort