Sparsam und windschnittig Studenten bauen Solar-Rennauto

Aachen · Ein 3000-Kilometer-Rennen durch Australien, nur mit Sonnenenergie. Dafür bauen Aachener Studenten ihren High-Tech-"Sonnenwagen". Sie wollen zeigen, was mit Sonne und Elektromobilität alles möglich ist.

 Mitglieder der Projektgruppe betrachten in Aachen ein erstes 1:2-Modell ihres Solarautos.

Mitglieder der Projektgruppe betrachten in Aachen ein erstes 1:2-Modell ihres Solarautos.

Foto: Henning Kaiser

Nur mit Sonnenenergie soll ein Fahrzeug Aachener Forscher 3000 Kilometer durch Australien rollen. Studenten der RWTH Aachen wollen im nächsten Jahr bei der World Solar Challenge mit dabei sei, die als eine Art Weltmeisterschaft für Solarfahrzeuge gilt.

Dazu entwickeln und bauen sie ein extrem wenig Energie benötigendes Auto. Ein erstes Modell im Design eines Katamarans enthüllten die Studenten in Aachen. Der Prototyp soll Ende des Jahres fertig sein.

Besonders seien das Gewicht und die Form des vier Meter langen und gut einen Meter hohen Fahrzeugs, erklärte der Vorsitzende des Sonnenwagen-Projekts, Hendrik Löbberding. Mit 150 Kilogramm werde es sehr leicht und mit seinem flachen Design sehr windschnittig. Mit einem Kilowatt - etwa der Leistung eines Föhns - soll der Sonnenwagen 80 Stundenkilometer erreichen.

Ausgestattet wird das Fahrzeug mit hocheffektiven Solarzellen, die viel von der Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Das Computer-Herzstück des Wagens berechnet während der Fahrt aus aktuellen Daten etwa zu Wind, Sonne und Streckenverlauf die optimale Geschwindigkeit.

An dem Projekt arbeiten mittlerweile über 40 Studenten aus Ingenieurgebieten mit. Das Ziel lautet: ankommen. Bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Rennen gelinge dies im Schnitt nur 30 bis 40 Prozent der Wagen, sagt Löbberding. "Wir möchten zeigen, dass E-Mobilität machbar ist." Für das voraussichtlich mehrere 100 000 Euro teuere Projekt gebe es einen größeren Sponsor und mehrere Interessenten.

Die RWTH ist nach der Uni Bochum die zweite deutsche Hochschule, die bei der World Solar Challenge 2017 an den Start geht. Die Bochumer starten allerdings in einer anderen Kategorie mit Fahrzeugen, die zwischendurch auch mal an die Steckdose dürfen.

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