Streit um Geschäft Stuttgarter protestieren gegen Eröffnung von Primark-Filiale

Stuttgart · Gerade erst gekauft und ab damit in die Tonne? Ja, wenn es nach den Initiatoren einer ungewöhnlichen Protest-Aktion gegen Primark geht. Denn die Ware geht nicht in den Müll, sondern soll gespendet werden.

 Die Demonstranten protestierten für bessere Arbeitsbedingungen bei der Textilproduktion.

Die Demonstranten protestierten für bessere Arbeitsbedingungen bei der Textilproduktion.

Foto: Sina Schuldt

Die Eröffnung einer zweiten Primark-Filiale in Stuttgart ist von Protesten und einer ungewöhnlichen Aktion begleitet worden. Kunden des irischen Textildiscounters sollten ihre neu gekaufte Kleidung in einen Container werfen, schlugen die Initiatoren der Aktion vor.

Das "Kaufhaus Mitte" und das Café "Mission Coffee", beide wenige Gehminuten vom neuen Primark entfernt, hatten vor ihrer Tür den Container aufgestellt und wollen die gesammelte Ware an Bedürftige weitergeben. Der Kaufbetrag aller Stücke soll zudem an eine wohltätige Organisation gespendet werden.

Direkt vor der neuen Filiale protestierten knapp zehn Menschen mehrerer Gruppierungen für bessere Arbeitsbedingungen bei der Textilproduktion. "Es müssen gesetzliche Mindestmaßstäbe in der Kleidungsproduktion gelten", sagte Kinga Rudersdorf-Gyökössy von der Kampagne für Saubere Kleidung. In der Lieferkette müssten zudem Menschenrechte eingehalten werden, forderte Werner Schiffer vom Weltladen im Stuttgarter Stadtteil Botnang.

"Wir haben die gleichen Ziele wie die Protestler und können sie nur auffordern, sich mit uns zusammen zu setzen", kommentierte ein Unternehmenssprecher. Primark bedauerte einen fehlenden Dialog zwischen Aktivisten und Unternehmen. Die Vorwürfe der Kinderarbeit und Wegwerfmode seien "nicht haltbar und falsch", hieß es.

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