Kocherlball Tausende Frühaufsteher in München tanzen in den Tag

München · Wer am Sonntagmorgen lange im Bett liegen will, hat schon verloren. Bereits um 6.00 Uhr beginnt in Münchens Englischem Garten eine traditionelle Tanzveranstaltung unter freiem Himmel.

In der Frühe das Tanzbein schwingen: Der Kocherlball geht auf ein Treffen von Hausangestellten im 19. jahrhundert zurück.

In der Frühe das Tanzbein schwingen: Der Kocherlball geht auf ein Treffen von Hausangestellten im 19. jahrhundert zurück.

Foto: Andreas Gebert

Etwa 11.000 Frühaufsteher sind am Sonntagmorgen im Englischen Garten in München unter freiem Himmel in den Tag getanzt. Die Besucher, fast durchweg in Tracht, wirbelten beim traditionellen Kocherlball bei Landler, Zwiefachem, Polka und Walzer auf der Tanzfläche rund um den Chinesischen Turm.

Nach einem teils verregneten Ball im vergangenen Jahr herrschte diesmal schon frühmorgens reger Andrang. Bereits um 2.00 Uhr waren laut Organisatoren an die tausend Gäste da. Bei Kerzenlicht, mitgebrachter Brotzeit, Kaffee und teils auch schon bei Bier warteten sie auf den Beginn des Tanzes um 6.00 Uhr.

Damit auch Ungeübte und Zugereiste mitmachen konnten, zeigten die Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl auf der Bühne die Schritte der für manchen eher fremden bayerischen Volkstänze.

Der Ball geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals trafen sich am Sonntagfrüh bei schönem Wetter im Englischen Garten die "Kocherl" - die Hausbediensteten - zum Tanz. Die frühe Stunde wählten sie, weil sie spätestens wieder Dienst tun mussten, wenn die Herrschaft aus der Kirche kam.

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