Einsatzkräfte im Dauereinsatz Tief "Zeetje" bringt erste Sturmflut des Jahres

Rostock/Hamburg · Das neue Jahr beginnt im Norden stürmisch. An der Ostseeküste gibt es die erste Sturmflut des Jahres. Umgekippte Bäume sorgen für Verkehrsprobleme.

 Ein Radfahrer fährt mit seinem Fahrrad die durch Hochwasser überflutete Strandpromenade von Lübeck-Travemünde entlang.

Ein Radfahrer fährt mit seinem Fahrrad die durch Hochwasser überflutete Strandpromenade von Lübeck-Travemünde entlang.

Foto: Bodo Marks

Hochwasser an der Ostsee und umgerissene Bäume in der Region: Sturmtief "Zeetje" hat Einsatzkräfte im Norden Deutschlands am Neujahrsabend auf Trab gehalten und an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns die erste Sturmflut des neuen Jahres ausgelöst.

In Wismar zum Beispiel lag der Wasserstand am Vormittag 1,70 bis 1,80 Meter über Normal, wie ein Stadtsprecher sagte. Niedrig gelegene Straßen in der historischen Innenstadt seien überflutet worden. Das Wasser stehe bis zu 20 Zentimeter hoch. Die Menschen seien über Radio aufgefordert worden, ihre Autos aus den gefährdeten Bereichen wegzufahren.

Die Fährverbindungen der Weißen Flotte in Warnemünde - Hohe Düne und die Verbindung zwischen Rügen und Hiddensee wurden zeitweise eingestellt. Im Lauf der Nacht auf Mittwoch nahm der Sturm deutlich ab. Windböen gebe es nur noch an den Küsten, hieß es am Vormittag. Die Sturmflutwarnung für die Ostsee wurde am Mittwoch aufgehoben.

Im Sturm verlor ein Frachter auf dem Weg vom belgischen Antwerpen nach Bremerhaven 30 Container in der Nordsee. Wie das Havariekommando am Mittwoch mitteilte, trieben einige der Container zu den niederländischen Inseln Terschelling und Vlieland. Das Kommando suchte mit einem Ölüberwachungsflugzeug nach den über Bord gegangenen Containern, in denen sich unter anderem Autoteile befanden.

Bei der Bahn in Mecklenburg-Vorpommern sorgte der erste Sturm des Jahres für Verspätungen und Zugausfälle. Wie ein Sprecher in Berlin am Mittwoch erklärte, musste die Zugstrecke Wismar-Bad Kleinen seit 04.00 Uhr wegen Gefahren durch schrägstehende Bäume gesperrt werden. Die Bäume drohten auf die Leitung mit 15.000 Volt Hochspannung zu fallen. Reisende mussten über Stunden auf Busse umsteigen.

In Mecklenburg-Vorpommern prallten Autos gegen umgestürzte Bäume. Dabei wurden drei Insassen verletzt, sie kamen in Krankenhäuser. Im Westteil des Bundeslandes gab es Straßensperrungen wegen gefährlicher Bäume.

In Hamburg musste die Feuerwehr zwei große umgefallene Bäume mit einem Kran von der Straße heben, wie ein Feuerwehrsprecher in der Nacht auf Mittwoch sagte. Sie hatten unter anderem mehrere Autos beschädigt. Zudem holten Einsatzkräfte einen Baum aus einer Stromleitung. An einem achtstöckigen Haus in der Hafencity musste die Feuerwehr ein Baugerüst samt Schutzplane sichern.

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