Pflegerin getötet Tigerangriff im Kölner Zoo jährt sich zum fünften Mal

Köln · Bei einem Angriff eines Tigers starb heute vor fünf Jahren im Kölner Zoo eine 43-Jährige Pflegerin. Sie hatte beim Reinigen des Käfigs vergessen, das Tier einzusperren. Der Zoo-Direktor erschoss den Sibirischen Tiger "Altai".

Der Tiger "Altai" aus dem Kölner Zoo griff eine Tierpflegerin an und verletzte sie tödlich.

Der Tiger "Altai" aus dem Kölner Zoo griff eine Tierpflegerin an und verletzte sie tödlich.

Heute vor fünf Jahren ereignete sich im Kölner Zoo der wohl schwärzeste Tag seiner Geschichte. Der Sibirische Tiger "Altai" griff die Pflegerin Ruth K. an und tötete sie mit einem Biss in den Hals. Das Unglück war und ist der schwerste Zwischenfall in der mehr als 150-jährigen Geschichte des Zoos. Erstmals wurde hier ein Mensch durch eines der Tiere getötet.

Die Polizei leitete damals sofort nach dem Vorfall die Ermittlungen ein. Der Unfall ereignete sich bei Reinigungsarbeiten. Die 43-jährige Ruth K. hatte vergessen, den Tigerkater einzusperren. Nach dem tödlichen Biss hatte "Altai" von seinem Opfer abgelassen. Der Tiger griff die Pflegerin in einem Wirtschaftsgebäude an, das an das Gehege angrenzt und für Besucher nicht zugänglich ist.

Eine Kollegin fand die tote Pflegerin im Tiger-Innengehege. Nachdem sie Alarm geschlagen hatte, rückten Polizei und Feuerwehr mit Großaufgeboten an und ließen den Zoo räumen. Direktor Theo Pagel war zu diesem Zeitpunkt nicht zugegen, kam aber so schnell er konnte. Auf Anweisung der Einsatzleitung erschoss er das Tier mit einem Gewehr von einem Dach aus.

Tiger tötet Pflegerin im Kölner Zoo

Tödlich verwundet ließ der Tiger von seinem Opfer ab und die Zoomitarbeiter kamen an die leblose Pflegerin heran. Für die langjährige Mitarbeiterin kam jedoch jede Hilfe zu spät. "Wir können uns derzeit nicht erklären, warum der erfahrenen Pflegerin ein derart verhängnisvolles Versehen unterlaufen konnte", sagte Pagel damals. Sie hätte sich an einer Stelle aufgehalten, wo sie bei nicht hätte sein dürfen, solange der Tiger frei herumlief.

Ruth K. war zehn Jahre zuvor ein ähnlicher Fehler unterlaufen. 2002 betrat sie das Gehege eines Leoparden, ohne diesen vorher einzusperren. Nur mit viel Glück entging sie damals einem Angriff des Tieres: Ein Auszubildender war zufällig mit einem Wasserschlauch in der Nähe und vertrieb die Raubkatze. Die Pflegerin überlebte diesen ersten Zwischenfall mit einigen Verletzungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort