Am 19. November ist Welttoilettentag Toiletten sind unerreichbarer Luxus für Milliarden Menschen

BERLIN · Für mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung sind Toiletten ein unerreichbarer Luxus. Mit dem Welttoilettentag am 19. November soll auf Probleme rund um den Globus und die Bedeutung von sauberem Wasser aufmerksam gemacht werden.

Mehr als 2,6 Milliarden Menschen leben laut den Vereinten Nationen ohne eine ausreichende Sanitärversorgung. Betroffen sind vor allem Arme auf dem Land und Bewohner von Slums in Städten. Viele müssen ihre Notdurft ungeschützt im Freien verrichten.

So gelangen Fäkalien ungehindert ins Wasser. Schätzungen zufolge stehen 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern im Zusammenhang mit verunreinigtem Trinkwasser.

Pro Tag sterben etwa 5000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die im Zusammenhang mit mangelhafter Hygiene und verschmutztem Wasser stehen. Selbst normaler Durchfall kann tödlich sein.

Entlang des Indus im heutigen Pakistan gab es schon um 3000 vor Christus Spülklosetts - das Wasser kam aus Zisternen. Aborte über Wasserläufen gab es etwa 2300 vor Christus in Mesopotamien. Vornehme griechische Häuser hatten mindestens seit 300 vor Christus Steinsitze, die auch aus Gebäuden in Ägypten bekannt sind. Unter den Sitzen befanden sich Transportgefäße.

Chinesen stellten seit dem fünften Jahrhundert nach Christus Toilettenpapier her. Laut einem Plan des Klosters zu St. Gallen gab es um 820 ganze Reihen von Abortanlagen mit bis zu 18 Sitzen. An anderen Bauten dienten Erker der Verrichtung der Notdurft.

1871 hatten neun Prozent der Berliner Grundstücke Toiletten mit Wasserspülung.

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