Mordprozess in Kopenhagen U-Boot-Expertin hält Madsens Erklärung für unglaubwürdig

Kopenhagen · Was der mordverdächtige Ingenieur Peter Madsen zum Tod der Journalistin Kim Wall an Bord seines U-Bootes sagt, ist nach Ansicht einer Marine-Expertin gelogen. An Abgasen könne die Journalistin nicht gestorben sein - denn es gab dort keine Spuren von Kohlenstoffdioxid oder Kohlenstoffmonoxid.

 An Bord der "Nautilus" wurden keine Spuren von Kohlenstoffdioxid oder Kohlenstoffmonoxid gefunden.

An Bord der "Nautilus" wurden keine Spuren von Kohlenstoffdioxid oder Kohlenstoffmonoxid gefunden.

Foto: Jacob Ehrbahn/Ritzau Foto

Eine Expertin der dänischen Marine hält die Aussage von Erfinder Peter Madsen zum Todesfall in seinem U-Boot für unglaubwürdig. In der "Nautilus" seien keine Spuren von Kohlenstoffdioxid oder Kohlenstoffmonoxid gefunden worden.

Das berichtete die U-Boot-Fachfrau vor Gericht in Kopenhagen. "Ich glaube nicht daran, dass Kim Wall im U-Boot eingeschlossen war und durch Abgase vergiftet wurde", sagte sie laut Nachrichtenagentur Ritzau.

Madsen behauptet, die 30 Jahre alte Journalistin Wall sei an Bord seines U-Bootes erstickt, weil Ventile nicht richtig geöffnet waren. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm dagegen vor, die junge Frau gefoltert und ermordet zu haben. Dabei geht sie von einem sexuellen Motiv aus.

"Wenn es eine Vergiftung durch Kohlenstoffmonoxid oder CO2 gegeben haben soll oder der Kompressor gelaufen sein soll, hätten wir das messen können", sagte die Expertin. Erfahrungen von militärischen U-Booten zeigten zudem, dass die Abgase kein lebensgefährliches Risiko darstellten.

Rechtsmediziner konnten die genaue Todesursache bisher nicht feststellen, da Madsen die Leiche in Stücke sägte und dabei auch den Kopf abtrennte. Der Mordprozess vor dem Kopenhagener Stadtgericht soll noch bis zum 25. April dauern.

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