Untreue-Prozess: Soldaten sollen getrickst haben

Münster · Zwei Berufssoldaten der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine sollen bei der Auszahlung von Wehrsold, Entlassungsgeld und Zuschlägen an ihre Kameraden jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Seit Mittwoch müssen sich die 40 und 47 Jahre alten Männer wegen Untreue vor dem Landgericht Münster verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat in der Anklage über 200 Einzelfälle mit einem Gesamtschaden von rund 230 000 Euro aufgelistet.

 Soldat geht durch das Offizierheim der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine.

Soldat geht durch das Offizierheim der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine.

Foto: Friso Gentsch/Archiv

Die beiden Angeklagten sollen Kameraden bewusst zu viel Geld angewiesen haben. Nachdem das Geld auf deren Konten eingegangen war, sprachen sie die Empfänger angeblich persönlich an und baten um Rückzahlung der unberechtigt erhaltenen Summe in bar. Dabei sollen sie erklärt haben, eine Überweisung auf ein Bundeswehrkonto sei nicht möglich. Eine Quittung erhielten die Soldaten laut Staatsanwaltschaft nur in Ausnahmefällen.

Zu Prozessbeginn legte der 40-jährige Angeklagte ein Geständnis ab. Er wolle sich bei der Bundeswehr und seiner Familie entschuldigen, sagte er. Eigenen Angaben zufolge hat er bereits weite Teile des zu viel erlangten Geldes an die Bundeswehr zurückgezahlt. Das Landgericht Münster hat für den Prozess Verhandlungstage bis Anfang November angesetzt.

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