LVR-Landesmuseum Bonn Urmel aus dem Landesmuseum

BONN · Wie Nessi tauchen sie aus dem uferlosen Sommerloch auf, heißen Sammy, Bruno oder Lotti. Die ausgebüxten Brillenkaimane, Problembären oder Schnappschildkröten halten uns für einige nachrichtenarme Wochen in Atem, zaubern Gänsehaut auf den Sommerteint.

 Artgenossen: Urmel I

Artgenossen: Urmel I

Foto: dpa

Doch diesmal scheint die Bestie des Bonner Sommers aus der Art geschlagen oder aus der Zeit gefallen: Urmel, einer der Stars der Augsburger Puppenkiste, hat ein Brüderchen bekommen. Und was für eins: Die kleine Bronzestatuette eines liegenden Löwen, die ein Sammler mit anderen römischen Funden vom Niederrhein dem LVR-Landesmuseum Bonn übergab, entpuppt sich mit einer Drehung als Doppelgänger der Figur aus dem Kinderbuch von Max Kruse. Darin gelang Naturforscher Professor Habakuk Tibatong bekanntlich der Nachweis, dass Urmel der letzte Vertreter der ausgestorbenen Tierart der Urmel ist, dem evolutionsbiologischen Bindeglied zwischen den Dinosauriern und den Säugetieren.

Eine Beweiskette, die Doktor Hans-Hoyer von Prittwitz, Mitarbeiter im Museum, lückenlos fortführte: Unter Hinzuziehung anderer ausgestorbener Spezies gelang es ihm zu beweisen, dass der in Xanten geborene spätere Nibelungenheld Siegfried nur deshalb registrieren konnte, dass er ein Drachentöter war, weil er in seiner Kindheit am Niederrhein mit Urmel spielte und somit solche Ungeheuer kannte. Eine wegweisende Erkenntnis, die von Prittwitz den Beinamen "Märchenarchäologe - Spezialist für Urmelologie" eintrug. Und seiner bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeit einen Platz im Museum. In dem der Augsburger Puppenkiste.

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